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Schärfere EU-Regeln für Banken verteuern Immo-Kredite

Der Raiffeisenverband kritisiert, dass duch schärfere EU-Bankenregeln Immo-Kredite teuerer werden.
Der Raiffeisenverband kritisiert, dass duch schärfere EU-Bankenregeln Immo-Kredite teuerer werden. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Die EU-Komission hat strengere Eigenkapitalvorschriften für Banken vorgelegt. Das Verteuert die Immobilienfinanzierung erheblich, kritisiert der Raiffeisenverband am Donnerstag.

Die von der EU-Kommission vorgelegten strengeren Eigenkapitalvorschriften für Banken führen zu Verteuerungen bei Immobilienfinanzierungen und neuen Beteiligungen von Banken an Unternehmen. Das kritisiert der Raiffeisenverband am Donnerstag in einer Aussendung. Der Entwurf sei "ein Schritt in die richtige Richtung", strengere Regeln für Banken dürften die wirtschaftliche Erholung und die Überwindung der Pandemie jedoch nicht ausbremsen.

Basel III: Eigenkapitalvorschriften für Banken werden strenger

Die Finalisierung der "Basel III"-Reform stärke die Eigenkapitalbasis der Banken, begünstige weiterhin Privatkunden- sowie KMU-Kredite und bringe keine Belastungen für bestehende Beteiligungen, sagte Raiffeisenverband-Generalsekretär Andreas Pangl laut Aussendung.

Kredite an Unternehmen mit externen Ratings

Ein Teil des Gesetzespakets beschäftigt sich auch mit Krediten für Unternehmen, die nicht von Ratingagenturen bewertet werden, also vor allem kleine und mittlere Unternehmen. Hier soll laut Raiffeisenverband verstärkt auf externe Ratings gesetzt werden. "In Österreich hat die überwiegende Mehrheit der Unternehmen noch kein externes Rating. Hier müssen also noch praxisgerechte Lösungen gefunden werden", so Johannes Rehulka, Geschäftsführer des Raiffeisenfachverbandes, der die Interessen der Raiffeisenbanken in Brüssel vertritt.

Immo-Kredite werden teuerer durch schärfere Bankenregeln

Neben den Eigenmittelvorschriften werden Banken laut Aussendung in Zukunft auch die Themen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung in ihr Risikomanagement aufnehmen und offenlegen müssen. Die Einhaltung dieser sogenannten ESG-Ziele werde zukünftig auch in den bankinternen Systemen, Strategien und Verfahren abgebildet. "Gerade bei diesen neuen Vorgaben werden wir besonders auf eine angemessene Umsetzung für Regionalbanken achten", sagte Rehulka und verwies auf die ökonomische Bedeutung kleiner Banken und kleiner und mittlerer Unternehmen in Österreich.

EU-Banken müssen 2030 bis zu 8,4 Prozent mehr Eigenkapital haben

Die EU-Kommission hatte gestern, Mittwoch, ihren Gesetzesvorschlag für die Umsetzung der "Basel III"-Erweiterung vorgelegt. Darin ist unter anderem vorgesehen, dass Banken in der EU bis 2030 um bis zu 8,4 Prozent mehr Eigenkapital halten müssen. Dadurch sollen Risiken im Finanzsystem verringert werden, indem die Stabilität und Resilienz der Banken erhöht wird. Auf den Weg gebracht wurde "Basel III" nach der Finanzmarktkrise 2008/09. Beim aktuellen EU-Vorschlag handelt es sich um die Umsetzung einer 2017 beschlossene Erweiterung von "Basel III", häufig auch "Basel IV" genannt.

(APA/Red)

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