Er war am Freitag ins Spital eingeliefert worden, weil in seinem Urin ebenfalls Spuren der radioaktiven Substanz Polonium-210 entdeckt worden waren. Nach Angaben der Ärzte weist Scaramella keine Vergiftungssymptome auf.
Der Italiener hatte dem Fernsehsender RAI vor wenigen Tagen berichtet, er sei mit einer tödlichen Strahlendosis vergiftet und hoffe zu überleben, um alle Dinge, die über mich gesagt und geschrieben werden, zu widerlegen. Noch unklar ist, ob Scaramella nach der Entlassung aus der Klinik nach Italien zurückkehren oder in London bleiben wird.
Scaramella machte am Mittwoch ehemalige russische Geheimdienstler für den Tod Litwinenkos verantwortlich. Er habe sich am 1. November mit Litwinenko getroffen, um diesen zu warnen, sagte Scaramella dem Fernsehsender CNN. Er habe zuvor E-Mails von einem Informanten erhalten, der beide vor einer Gefahr für ihr Leben gewarnt habe.
Auf die Frage, wer hinter diesen Drohungen gesteckt habe, sagte er: Leute mit Verbindungen zu Geheimorganisationen, die nicht direkt der Kontrolle des russischen Establishments unterstehen, aber aus Russland kommen; im Allgemeinen pensionierte Geheimdienstler.
Am Mittwoch wurden erneut die Wohnung und das Büro Scaramellas in Neapel durchsucht. Mehrere Schachteln mit Dokumenten wurden von der Polizei beschlagnahmt.
Ein Schlüsselzeuge in dem Fall, der russische Ex-Agent und Geschäftsmann Andrej Lugowoj, sollte nach eigenen Angaben noch am Mittwoch in Moskau von britischen Ermittlern befragt werden. Das Gespräch soll in Anwesenheit von Mitarbeitern der russischen Staatsanwaltschaft stattfinden.