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SC Bregenz: Das Ende einer langen Serie

SC Bregenz verlor überraschend das Heimspiel gegen Kufstein.
SC Bregenz verlor überraschend das Heimspiel gegen Kufstein.
Bregenz. Auweiah! Seit dem 2. November 2007 (0:1-gegen Wattens), das sind 25 (!) Meisterschaftsheimspiele in Folge war SC Bregenz zu Hause ungeschlagen.

Nun beendete nach mehr als eineinhalb Jahren später wieder ein Tiroler-Regionalliga-Spitzenteam diese imposante Heimserie. Nach der bitteren 1:2-Heimniederlage gegen ein bärenstarkes Kufstein erlitt das neuformierte Bregenz im Titelkampf einen herben Rückschlag, bleibt aber aufgrund der Absage des Tabellenzweiten St. Johann im Pongau noch an der Tabellenspitze.

Es bleibt dabei, Kufstein ist der Angstgegner von Bregenz. Auch im fünften Duell in Folge der beiden Topklubs können die Bodenseestädter nicht gewinnen. Viel schlimmer noch, denn mit der mit Abstand bislang schlechtesten Saisonleistung bezog man die erste Niederlage in der noch jungen Meisterschaft und hat einen argen Dämpfer einstecken müssen. Die Schwächen der Bregenzer-Mannschaft sind schon seit dem Aufstieg vor drei Jahren in die höchste Amateurklasse Österreichs bestens bekannt.

Die Vierer-Abwehrkette der Bodenseestädter ist das große Manko und könnte sich auch heuer negativ auf einen absoluten Spitzenplatz auswirken. In sechs Partien hat Goalie Predi Zivanovic schon neunmal den Ball aus dem eigenen Kasten nehmen müssen. Gegen Kufstein zappelte das runde Leder zweimal im Tornetz. Verkehrte Fußballwelt im Topspiel im Casinostadion zwischen Bregenz und Kufstein. Nicht die Hausherren mit dem Trio Infernale Thomasz Pekala, Reinaldo Ribeiro und Igor Manojlovic waren die spielerisch bessere Elf, im Gegenteil - ein Kufstein mit der wohl jahrelang stärksten Vorstellung in der Regionalliga bot einen modernen, offensiven Fußball-Leckerbissen. Dabei hätte der Schlager schon zur Pause zugunsten der Gäste entschieden sein können, aber ein reguläres Seeber-Abseitstor fand keine Anerkennung (42.).

Zu diesem Zeitpunkt führte Kufstein schon verdientermaßen mit 1:0, Andreas Seeber traf per Kopf nach Hanel-Freistoß (36.). Fast wäre der Freispruch des Rotsünders nach seinem Ausschluss im Cupspiel in Mäder von Eren Dulundu von doppelten Erfolg gekrönnt gewesen. Doch das sechste Saisontor des Eigenbaus war schlussendlich zuwenig, um wenigstens einen Zähler ins Trockene zu bringen. Denn Mario Thaler trifft nach einem mustergültigen Kufstein-Konter zum 2:1-Siegtor (63.). Große Enttäuschung nach dem Schlusspfiff im Bregenzer-Lager. Mit hängenden Köpfen und als ob man den Titelgewinn schon verloren hätte, verließen Ribeiro und Co. unter minutenlangen Pfiffen der Fans das Spielfeld und verschwanden in die Kabine.
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TRAINERSTIMMEN
Ich bin sehr enttäuscht von der gesamten Mannschaft. Diese bittere Heimniederlage wird noch Konsequenzen haben. Einige Leistungsträger waren ein Totalausfall. So dürfen und werden wir uns nie mehr vor dem eigenen Publikum präsentieren. Das war einfach eine Frechheit. Die Art und Weise der Pleite ist schon diskussionswürdig und wird mit Sicherheit ein Nachspiel haben. Mit solch einer Leistung haben wir im Titelkampf absolut nichts verloren. Wir waren gegen ein bärenstarkes Kufstein chancenlos, dass stimmt mich nachdenklich und man wird das Spiel in der kommenden Woche genau analysieren. Eine echte nennenswerte Torchance über die gesamte Spielzeit ist schlicht und einfach ein Wahnsinn und entspricht nicht unserer vorhandenen Qualität.
MARTIN SCHNEIDER (BREGENZ)

Der Schiedsrichter hat etwas dagegen gehabt, dass wir die Partie nicht schon sehr früh entschieden haben. Ein klarer Elfer wurde uns in der Anfangsphase nicht zugesprochen und Bregenz-Verteidiger Swoboda hätte müssen die Rote Ampelkarte erhalten. Zudem fand ein reguläres Tor von Seeber keine Anerkennung. Ein ganz hochverdienter Auswärtssieg und mit uns wird bis zum Saisonende im Titelkampf wieder zu rechnen sein. Wir ziehen alle an einem Strang, haben nicht so finanzielle Mittel, aber der Teamgeist ist “meisterlich”. Das war die mit Abstand beste Leistung unter meiner Ära. Der Siegeswille war unglaublich und mit solchen Darbietungen macht es sehr viel Freude in Kufstein Trainer zu sein. Wir waren im Frühjahr schon nahe dran, die Bregenz-Heimserie zu knacken. Bregenz ist und bleibt unser “Lieblingsgegner”. Jetzt haben wir den Titelkampf noch spannender gemacht und uns wieder ins Geschäft gebracht.
THOMAS SILBERBERGER (KUFSTEIN)

Thomas Knobel

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