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"Säuremafia" in Slowakei

Eine Serie besonders grausamer Morde im Mafia-Milieu beschäftigt die Behörden in der Slowakei. Die Leichen wurden in Säure aufgelöst, was der Gruppe in den Medien den Beinamen "Säuremafia" einbrachte.

Eine Gruppe von 30 Kriminellen soll mindestens vier, laut Polizeiinformationen aber sieben oder sogar mehr Mittäter bei Betrügereien und Steuerhinterziehungen in den Jahren 2001 und 2002 ermordet haben. Die Betrugs- und Mordserie wird nun seit Montag vor einem neu geschaffenen Spezialgericht für Mafiaverbrechen verhandelt. Nach den Ermittlungen, die schon 2002 begannen, wird die Beweislage von der Polizei als so kompliziert eingeschätzt, dass die volle Wahrheit vielleicht nie ans Tageslicht kommt.

Inzwischen sind die wichtigsten Zeugen nach Einschätzung der Behörden entweder ermordet worden oder so eingeschüchtert, dass sie nur Informationen bestätigen, die längst bekannt sind. Bei den Mordopfern soll es sich hauptsächlich um Strohmänner handeln, die zunächst halfen, illegale Gelder zu waschen, dann aber irgendwann aussteigen wollten. Bei einem der Toten soll es sich aber um den ehemaligen Bandenchef handeln, der möglicherweise versucht hatte, die eigenen Komplizen zu betrügen. Sein Verschwinden ließ den fingierten Verkauf von wertloser Software sowie andere Betrugsdelikte und Erpressungen auffliegen und führte zu den ersten Aussagen über die Morde.

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