AA

Sauna-Affäre wird noch ein Mal durchleuchtet

Die Ermittlungen zur Sauna-Affäre werden noch einmal durchleuchtet. Das kündigte Polizeipräsident Stiedl an, nachdem im Bezirksgericht Hietzing ein Evaluierungsbericht der Bundespolizeidirektion erörtert worden war.

Demzufolge wurde von der Kriminaldirektion (KD) 1 in der Sauna- Affäre einseitig und ohne begründete Verdachtslage an vorgesetzten Behörden vorbei ermittelt.

Der 75 Seiten starke Bericht wurde ausgerechnet deshalb vor zahlreichen Medienvertretern erörtert, weil der KD 1-Leiter Roland Frühwirth den vormaligen interimistischen Leiter der Kriminalpolizeilichen Abteilung, Ernst Geiger, wegen Kreditschädigung und üble Nachrede geklagt hatte. Geiger wurde nun freigesprochen, wogegen Frühwirths Anwälting umgehend volle Berufung anmeldete.

Geiger – selbst über die Sauna-Affäre “gestolpert”, weil er dem Betreiber eines als FKK-Sauna getarnten Bordells vorab einen Razzia- Termin verraten haben soll – hatte Frühwirth unter anderem wegen behaupteter Unrechtmäßigkeiten bei Ermittlungen in dieser Sache angezeigt. Wie die Bezirksrichterin nun feststellte, machte sich Geiger damit keines strafrechtlich relevanten Fehlverhaltens schuldig. “Es sind viele objektive Kriterien da, die einen zu einer Anzeige berechtigen”, meinte sie.

Der Verfasser des Evaluierungsberichts hatte ausgesagt, es bestünde “der dringende Verdacht”, dass die Ermittlungen in der Sauna -Affäre nicht korrekt geführt wurden. Die KD 1 hätte einen “Geheimakt geführt” und sogar Hausdurchsuchungen nicht gemeldet, stellte der interne Prüfer fest. Ermittlungsergebnisse seien teilweise nicht richtig gewürdigt worden, teils seien sie nicht in die Akten eingeflossen.

Wie der Wiener Polizeipräsident ankündigte, sollen die Sauna- Affäre-Ermittlungen nun auf mögliche Formalverstöße der erhebenden Beamten geprüft werden. Prüfen soll eine Einheit, “die nicht im Bereich der BPD Wien angesiedelt ist”, meinte der Polizeipräsident.

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Sauna-Affäre wird noch ein Mal durchleuchtet
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen