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Saudi-Arabien: Ölpreise explodieren

Nach dem Anschlag mutmaßlicher El-Kaida-Extremisten in Saudi-Arabien haben Befürchtungen vor Lieferengpässen des Erdölexporteurs die Ölpreise um fast zwei Dollar steigen lassen.

Analysten sagten, es sei zu erwarten, dass der Anschlag der Beginn einer konzertierten El-Kaida-Offensive zur Störung der Öllieferungen aus Saudi-Arabien sei. Die Ölpreise könnten damit weiter steigen und die Erholung der Weltwirtschaft gefährden.

Die Auswirkungen der hohen Ölpreise auf die Konjunkturerholung werden in den Erdöl-Verbraucherstaaten mit wachsender Sorge gesehen: Der anhaltend hohe Ölpreis könnte sich nach Ansicht der EU-Kommission negativ auf das Wirtschaftswachstum in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union auswirken.

Die im April abgegebene Prognose von 1,7 Prozent Wachstum in der Eurozone in diesem Jahr beruhte auf einem Ölpreis von etwa 31 Dollar pro Barrel – in den letzten Wochen schwankte dieser Preis jedoch um die 40 Dollar. EU-Kommissionssprecher Gerassimos Thomas sagte am Dienstag, der relativ starke Euro habe die Auswirkungen des hohen Ölpreises zwar abgemildert. Dennoch sei es möglich, dass die Prognose um 0,2 Prozentpunkte gesenkt werden müsse. Um den hohen Ölpreis sollte es auch bei einem Treffen der EU-Finanzminister am Dienstagabend in Brüssel gehen.

„Das ist die schlimmste Terror-Eskalation in Saudi-Arabien, die wir je erlebt haben“, sagte der Londoner Energie-Analyst Geoff Pyne mit Blick auf den Anschlag von Samstag. El Kaida meine es offensichtlich ernst und werde wohl wieder angreifen. Die Extremisten-Organisation hat die Ölindustrie des Opec-Mitglieds Saudi-Arabien zum Angriffsziel erklärt, mit dem sie westliche Staaten, allen voran die USA, treffen will.

Saudi-Arabiens Regierung zeigte sich jedoch bemüht, die weltweite Sorge um Sicherheit und Kontinuität der Ölexporte zu dämpfen. Der schwer kranke König Fahd sagte dem Terrorismus den Kampf an. Der staatliche saudiarabische Ölkonzern Aramco teilte mit, die Ölversorgung sei sicher. Die Ölminister der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) wollen am Donnerstag in Beirut über den Vorschlag Saudi-Arabiens beraten, die offizielle Förder- und Exportmenge um täglich 2,5 Millionen Barrel auf 26 Millionen Barrel am Tag zu erhöhen, um die allein in diesem Jahr um knapp 30 Prozent gestiegenen Weltmarktpreise wieder zu senken.

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