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Sars-Verdachtsfall in China

China hat erstmals seit fünf Monaten wieder einen Verdachtsfall der Lungenkrankheit Sars gemeldet. Bei dem Mann handle es sich um einen 32 Jahre alten Mitarbeiter eines Fernsehsenders.

Der Patient sei in ein Krankenhaus in der südlichen Provinz Guangdong (Kanton) eingeliefert worden, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden.

Der mutmaßliche Sars-Patient sei am 20. Dezember mit Kopfschmerzen und Fieber ins Krankenhaus gekommen, meldete Xinhua. Er wurde auf eine Quarantänestation verlegt, nachdem erste Tests auf eine Sars-Erkrankung hindeuteten. Weitere Untersuchungen waren am Wochenende geplant. Die Gesundheitsbehörden in Hongkong erklärten, der Mann aus Panyu in Guangdong habe keine Reisen ins Ausland oder in die benachbarte chinesische Sonderzone unternommen.

Hongkong und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden nach eigenen Angaben am Freitag von China über den Verdachtsfall informiert. Die ehemalige britische Kronkolonie verschärfte die Grenzkontrollen zum benachbarten Guangdong. Die WHO hat schon mehrfach vor einem möglichen Wiederaufflammen von Sars in der Grippesaison gewarnt und das Ausland um Finanzhilfen zum Ausbau des chinesischen Gesundheitssystems gebeten.

Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre es der erste neue Fall des Schweren Akuten Atemwegssyndroms in China seit Juli. Die potenziell tödliche Seuche hatte im vergangenen Frühjahr in Guangdong ihren Ausgang genommen. In ganz China erkrankten seinerzeit mehr als 5.000 Menschen, 349 starben. Hongkong wurde in diese Statistiken nicht mit einbezogen.

Taiwan hatte Mitte Dezember seinen ersten Sars-Fall seit fünf Monaten gemeldet. Daraufhin wurden mehr als 30 Menschen in Taiwan und 75 weitere in Singapur unter Quarantäne gestellt. Der erkrankte Wissenschafter hatte zuvor an einer Konferenz in Singapur teilgenommen. Der 44-Jährige war vermutlich in einem Labor mit dem Erreger der Lungenkrankheit in Kontakt gekommen.

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