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SARS - Ursprung im Tierreich

WHO schickt weitere Experten nach China - Noch keine Prognosen über mögliche Eindämmung der Lungenkrankheit, aber chinesische Forscher sehen Ursprung im Tierreich.

Der mutmaßliche Erreger der Lungenkrankheit SARS kommt nach Erkenntnissen chinesischer Wissenschafter vermutlich aus dem Tierreich. Diese Hypothese sowie die Entschlüsselung des neuen Corona-Virus soll den Forschern bei der Entwicklung eines Impfstoffes helfen. Auf der Suche nach der Herkunft der mysteriösen Lungenseuche verstärkt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihre Nachforschungen in China, wo die ersten SARS-Fälle bereits vor Monaten auftraten.

Weitere Experten sollen in Kürze nach China entsandt werden, erklärte die WHO am Mittwoch im Internet. Erst wenn der Ursprung und die Übertragungswege der mysteriösen Krankheit zurückverfolgt werden könnten, würden Prognosen über die mögliche weitere Ausbreitung von SARS möglich.

Bisher könne noch keine Aussage getroffen werden, ob SARS eingedämmt werden könne oder ob es sich um eine neue permanente Infektionskrankheit wie Malaria oder Tuberkulose handele, erklärte der Direktor der Abteilung für übertragbare Krankheiten, David Heymann. „Wir sprechen hier über eine neue Krankheit“, sagte er. „Das gefährliche an ihr ist, dass wir ihr Potenzial noch nicht kennen.“ Heymann geht davon aus, dass die Expertenteams in drei bis vier Wochen ein „klares Bild“ der Seuche vorlegen können.

Die Zahl der SARS-Toten stieg am Mittwoch auf mindestens 155. Allein in Hongkong erlagen bisher fast 60 Menschen der Lungenkrankheit, im übrigen China wurden 64 weitere Opfer registriert. In der südlichen Provinz Guangdong, wo die Krankheit zuerst auftrat, geht die Zahl der Neuerkrankungen nach Angaben der Behörden zurück. Im Norden des Landes werden jedoch zunehmend neue Fälle verzeichnet.

In der Sonderverwaltungszone Hongkong zeigen inzwischen auch die neugeborenen Babys dreier an SARS erkrankter Frauen Symptome der Krankheit, wie Mediziner berichteten. Die drei Kinder wurden per Kaiserschnitt zur Welt gebracht; eine der Mütter starb am Montag. SARS-Erkrankungen sind bisher in 20 Ländern aufgetreten. Die Gesamtzahl der Angesteckten weltweit beträgt über 3.000.

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