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SARS-Opfer in Kanada

Mit dem Tod eines 99-jährigen Mannes hat sich die Zahl der Opfer der hoch ansteckenden Lungenkrankheit in Kanada auf 14 erhöht.

Der Mann erlag bereits am Freitag in der Region Toronto der Lungenkrankheit, wie das Gesundheitsministerium der Provinz Ontario am Samstag mitteilte. Auch alle anderen SARS-Todesfälle in Kanada wurden aus dieser Gegend gemeldet. Am Dienstag wollen die Verantwortlichen der Großstadt Toronto Maßnahmen zum Kampf gegen die Krankheit erörtern. Wie der Fernsehsender CBC berichtete, erwägen die Behörden die Anordnung einer vorsorglichen Quarantäne für große Wohnhäuser oder gar für ganze Wohnviertel.

Der kanadische Spezialist für Infektionskrankheiten, Donald Low, sagte unterdessen, Kanada habe den Kampf gegen das SARS-Virus bereits verloren. „Wir haben diese Woche gesehen, was wir vermeiden wollten. Wir haben beobachtet, wie sich das Virus in der Bevölkerung ausgebreitet hat“, sagte der Mikrobiologe, der am Mount Sinai Krankenhaus in Toronto tätig ist.

Während die atypische Lungenentzündung sich in Kanada zunächst nur in Kliniken ausgebreitet hatte, sind inzwischen zahlreiche Menschen infiziert, die nicht mit Kranken in Verbindung standen. Besondere Sorgen löste die Erkrankung eines Einwohners von Toronto aus, der in einem Hochhaus mit 250 Wohnungen lebt. Er soll keinerlei Kontakt mit Infizierten gehabt haben. Die Zahl der Verdachtsfälle in Kanada belief sich am Samstag nach offiziellen Angaben auf 249.

Weltweit starben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bislang 185 Menschen an dem Schweren Akuten Respiratorischen Syndroms (SARS), mehr als 3800 Menschen steckten sich vermutlich mit dem Virus an. Die meisten Todesfälle gab es in Hongkong mit 82, gefolgt von China mit 67 Toten. Außerhalb Asiens ist Kanada am stärksten betroffen.

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