AA

Sars - Acht Erkrankungen in Toronto bestätigt

Von den mehr als 30 Sars-Verdachtsfällen in der kanadischen Großstadt Toronto haben sich bisher acht bewahrheitet. In Taiwan gibt es zwölf Neuinfektionen.

Auch drei weitere Todesfälle wurden von Seiten der Behörden bestätigt. Demnach erhöhte sich die Zahl der Opfer der Epidemie in Kanada auf 27. In zwei Fällen handelte es sich um Patienten, die bereits Anfang Mai gestorben waren. Erst jetzt hätten Untersuchungen Sars als Todesursache bestätigt. Ein dritter Patient starb am Wochenende an den Folgen des Schweren Akuten Respiratorischen Syndroms.

Das Gesundheitsministerium der Provinz Ontario, zu der Toronto gehört, wies darauf hin, dass neue Sars-Fälle bisher ausschließlich unter Patienten von zwei Krankenhäusern bekannt wurden. Außerhalb dieser Kliniken seien bisher keine Verdachtsfälle aufgetreten. Man gehe daher davon aus, dass das Virus sich nicht weiter in der Großstadt verbreitet habe.

Die kanadische Regierung befürchtete schwer wiegende Konsequenzen für die Wirtschaft. „Das wird sehr ernste Folgen für die Wirtschaft Torontos und des Landes haben“, sagte der kanadische Außenminister Bill Graham am Montag nach einem Treffen mit dem deutschen Außenminister Joschka Fischer in Berlin.

In Taiwan meldeten die Gesundheitsbehörden erneut zwölf neue Sars-Erkrankungen. Insgesamt gibt es in der Inselrepublik, die nach China und Hongkong am schwersten betroffen ist, jetzt 585 Fälle. 72 Menschen starben. Nach der starken Ausbreitung der lebensgefährlichen Lungenkrankheit trat die Chefin des Gesundheitsamtes in Taipeh zurück. Chiou Shu-ti übernahm die Verantwortung für die Pannen insbesondere im Hoping-Krankenhaus der Hauptstadt. Zuvor hatte sie schon zwei Mal ihren Rücktritt eingereicht, den Bürgermeister Ma Ying-jeou aber wegen der laufenden Sars-Krise zunächst nicht angenommen hatte.

Das Schwere Akute Respiratorische Syndrom hatte sich in Taiwan vor allem durch schlechte Isolation von Patienten und mangelhaften Schutz in Krankenhäusern verbreitet. Einige Kliniken hatten Sars-Fälle verspätet den Behörden gemeldet.

In der Zwischenzeit entwickelte das Robert-Koch-Institut in Berlin einen sicheren Test zur Diagnose von Sars. Es könnten nun erstmals mit einem kommerziell verfügbaren so genannten Immunfluoreszenztest Antikörper gegen den Sars-Erreger bei infizierten Menschen nachgewiesen werden, erklärte die deutsche Bundesbehörde. Dabei werden den Angaben zufolge Blutproben auf das Vorhandensein und die Konzentration bestimmter Immunglobuline untersucht.

„Ein solcher allgemein verfügbarer Test ist ein wichtiger Schritt, um eine sichere Diagnose der Erkrankung zu stellen und den Verlauf von Infektionsketten aufzuklären“, erklärte Reinhard Kurth, der Präsident des Robert-Koch-Instituts. Damit könne abgeklärt werden, ob tatsächlich eine Infektion mit dem Sars-Virus vorliege oder ob es lediglich vergleichbare Symptome gebe, aber eine andere Infektion zu Grunde liegt. Mit dem bisher bereits kommerziell verfügbaren Test, der so genannten Polymerase Kettenreaktion (PCR), habe nicht bei allen Patienten, die an Symptomen von Sars erkrankt waren, eine Infektion mit dem Virus bestätigt werden können.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Sars - Acht Erkrankungen in Toronto bestätigt
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.