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Sarrazin muss ohne Kebab nach Hause gehen

In seinem Buch "Deutschland schafft sich ab" rechnete Berlins Ex-Finanzsenator Thilo Sarrazin vor einem Jahr mit Multikulti-Träumen und misslungener Integration ab. Nun wagte sich Sarrazin nach Berlin Kreuzberg. Im Bezirk mit 30 Prozent Ausländeranteil wurde er beschimpft und sogar aus einem Lokal verwiesen, berichtet die "Bild".

Das ZDF-Magazin „Aspekte“ machte mit Sarrazin eine Tour durch den Bezirk Kreuzberg. Die türkischstämmige Journalistin Güner Balci (36) begleitete ihn dabei. Zuvor sagte Sarrazin in der “Welt am Sonntag”: „Ich hatte in den zehn Monaten seit Erscheinen meines Buches niemals das Gefühl gehabt, auf der Straße besonderen Anfeindungen ausgesetzt zu sein.“ Das Blatt hat sich jetzt wohl gewendet.

Bereits auf dem „Türkenmarkt“ am Maybachufer habe ihn ein „zorniger Mann von etwa 50 Jahren“ angebrüllt. Aus einer versammelten Menschentraube seien Rufe wie „Rassist“ und „Nazis raus“ hörbar gewesen. Die Marktbesucher schrien so lange bis Sarrazin und das TV-Team den Markt verließen.

“Da kommt Sarrazin, der Rassist”

Die Situation eskalierte dann im Lokal “Hasir”. Sarrazin: „Wir parkten etwa 100 Meter vom Restaurant entfernt. Beim Aussteigen sah mich ein junges, gut gekleidetes Paar offenbar türkischer Abstammung.“ Der Mann habe „Sarrazin raus aus Kreuzberg“ gebrüllt, die Frau „Sie sind ein Rassist“. Sarrazin: „Das junge Paar verfolgte uns, der Mann dabei brüllend ‚Da kommt Sarrazin, der Rassist‘.“

Im Restaurant sprach Sarrazin kurz mit dem Manager. Bei dem Gespräch meinte der Geschäftsführer, dass Türken eigentlich sehr gastfreundlich sind, aber er glaube, dass er Sarrazin nicht bedienen könne. Der Oberkellner warf den Politiker Thilo Sarrazin darauf aus dem Lokal.

Sarrazin musste Lokal verlassen

Der Kellner zu “Bild”: „Ich wollte nicht, dass es sich in Kreuzberg rumspricht, dass er in unserem Lokal isst. Mir wurde die ganze Sache zu heiß und ich bat Herrn Sarrazin, das Lokal zu verlassen.“

Sarrazins Fazit: „Ein verdienter ehemaliger Senator, der sich nichts hat zuschulden kommen lassen, außer ein Buch mit unwillkommenen Zahlen und deren Analysen zu schreiben, wird aus einem zentralen Berliner Stadtteil, der nach eigenem Selbstverständnis die Speerspitze der Integration in Deutschland darstellt, förmlich herausgemobbt.“

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