“Dank uns ist ein anderer Weg möglich”, rief Villepin bei der Gründungsversammlung in Paris in die Menge. Zahlreiche Fans hatten ihn zuvor mit “Präsident Villepin”-Rufen gefeiert. Wahrscheinlich wird Villepin im Jahr 2012 bei der nächsten französischen Präsidentschaftswahl antreten. Er wirbt offen um frustrierte Anhänger des bürgerlich-rechten Regierungsbündnisses, dem er jahrelang selbst angehörte. Die aktuelle Politik scheine zu ignorieren, dass viele Franzosen in Ungewissheit über die Zukunft und in Arbeitslosigkeit lebten, sagte Villepin am Samstag. Die neue Bewegung biete nun eine Alternative.
Villepin war bereits vor der vergangenen Präsidentenwahl parteiinterner Rivale von Sarkozy. Zwischen 2004 und 2006 herrschte offener Krieg zwischen den beiden Politikern um die Nachfolge von Jacques Chirac.
Einen großen Einfluss auf die politische Zukunft der neuen Bewegung dürfte zunächst die französische Justiz haben. Villepin wird sich 2011 erneut wegen Mitwisserschaft an einer Rufmordkampagne gegen Sarkozy vor Gericht verantworten müssen. In der ersten Runde des Verleumdungsprozesses gegen den Präsidenten war Villepin Ende Januar freigesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft legte Berufung gegen das Urteil ein.
Wenn bereits jetzt Präsidentschaftswahlen wären, könnte Villepin nach jüngsten Umfragen in der ersten Runde auf knapp zehn Prozent der Stimmen kommen. Unklar ist allerdings, wie er den Wahlkampf finanzieren will. Die beiden großen Parteien gaben 2007 jeweils rund 20 Millionen Euro aus.