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Sarkozy empfängt Dalai Lama erst im Dezember

Der Dalai Lama wird nach französischen Regierungsangaben vom Mittwoch am 10. Dezember zusammen mit sämtlichen anderen Trägern des Friedensnobelpreises in Paris vom französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy empfangen werden.

Während des gegenwärtigen Frankreich-Besuchs des tibetischen Exil-Oberhauptes ist keine Begegnung mit Sarkozy geplant. Die chinesische Botschaft hatte den Élysée-Palast davor gewarnt, den Dalai Lama zu empfangen. Andernfalls drohten “ernste Folgen” für das Verhältnis zwischen Peking und Paris, hatte es geheißen.

Der Dalai Lama war am Montag zu einem zweiwöchigen Besuch in Frankreich eingetroffen. Am heutigen Mittwoch wird er im Senat, dem Oberhaus des Parlaments, empfangen und eine Rede über die Lage in Tibet halten. Zum Abschluss seines Aufenthalts soll der Friedensnobelpreisträger mit Frankreichs First Lady, Carla Bruni-Sarkozy, zusammentreffen. Als amtierender Ratsvorsitzender der Europäischen Union war Sarkozy zur Eröffnung der Olympischen Sommerspiele nach Peking gereist.
Der britische Premierminister Gordon Brown hatte zuletzt den Dalai Lama nicht im offiziellen Amtssitz in der Downing Street empfangen, sondern im Lambeth-Palast, der Londoner Residenz des anglikanischen Primas und Erzbischofs von Canterbury, Rowan Williams. 2007 hatten die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Österreichs Bundeskanzler Alfred Gusenbauer den Dalai Lama jeweils am Regierungssitz empfangen, was in Peking als unerhörter Affront aufgefasst worden war.
Der Dalai Lama hat am Mittwoch von Paris aus die internationale Gemeinschaft aufgefordert, eine demokratische Entwicklung Chinas zu fördern. Die Weltgemeinschaft habe die Verantwortung, “China in die Mitte der Weltdemokratie zu bringen”, sagte der 14. Dalai Lama, Tenzin Gyatso, vor Journalisten. Die Volksrepublik sei bestrebt, internationale Anerkennung zu erhalten, die Welt müsse dies nutzen und dürfe China “nicht isolieren”.

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