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Sarajewo: „Alte Brücke“ von Mostar

In Mostar verbindet die berühmte, im Bosnienkrieg 1993 zerstörte historische „Alte Brücke“ wieder beide Teile der südbosnischen Stadt.

Die Wiederöffnung wurde am Freitag mit einem ganztägigen Volksfest, mit viel Musik und einem Feuerwerk gefeiert. „Dies ist ein Sieg des Friedens und Bosniens als multiethnischen und multikulturellen Staates“, freute sich Sulejman Tihic, Vorsitzender des kollektiven bosnischen Staatspräsidiums.

Er ging mit den ausländischen Gästen anschließend über die Fußgängerbrücke über den Neretva-Fluss, die jetzt wieder den moslemischen und den kroatischen Teil Mostars verbindet. Österreich war durch Nationalratspräsident Khol vertreten, auch der scheidende Europarats-Generalsekretär Walter Schwimmer nahm teil.

Insgesamt waren zur Einweihung Delegationen aus mehr als 60 Staaten eingetroffen. Darunter war auch der britische Thronfolger Prinz Charles. Auch ranghohe Vertreter von Nachfolgestaaten des früheren Jugoslawiens, dessen Bestandteil Bosnien-Herzegowina bis 1992 war, waren anwesend.

Die im 16. Jahrhundert erbaute steinerne Bogenbrücke sei der „Grundstein“ für den Wiederaufbau eines multiethnischen Bosnien- Herzegowinas, das zu einer „symbolische Brücke“ zwischen Europa und der islamischen Welt werden könne, sagte Paddy Ashdown, der Hohe internationale Vertreter in Bosnien.

Die 1566 während der Osmanen-Herrschaft vom türkischen Baumeister Hajrudin fertig gestellte Brücke wurde am 9. November 1993 im Bosnienkrieg von kroatischen Granaten zerstört. Mit Hilfe der Weltbank, UNESCO und mehrerer Staaten konnte sie in sieben Jahren für 15 Millionen Euro nach Originalplänen und Steinen aus dem damaligen Steinbruch wieder errichtet werden.

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