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Sanktionen gegen Koran-Schändung

Nach Berichten des US-Magazins "Newsweek" über eine angebliche Schändung des Korans durch US-Soldaten im Gefangenenlager Guantanamo hat Pakistan scharfe Sanktionen gefordert.

Sollten sich die Berichte als wahr bestätigen, hoffe er, dass Washington mit aller Härte reagieren werde, „denn die Empörung und die Wut ist weltumspannend“, sagte der pakistanische Außenminister Khurshid Kasuri am Freitag in Sydney.

Unterdessen setzten sich die Proteste in Pakistan fort. Die mit den USA im Anti-Terror-Kampf verbündete Islamische Allianz rief die Moslems zu landesweiten Demonstrationen nach dem Freitagsgebet auf. Anti-amerikanische Proteste haben mittlerweile auch Indonesien erfasst. Auf der Insel Sulawesi versuchten Medienberichten vom Freitag zufolge dutzende Studenten in Hotels einzudringen, um dort nach Amerikanern und ihren Verbündeten zu suchen. In der indonesischen Hauptstadt Jakarta versammelten sich darüber hinaus etwa hundert Anhänger islamischer Gruppierungen, die eine Entschuldigung der USA an die muslimische Welt forderten.

Indonesien ist gemessen an der Bevölkerungszahl das größte muslimische Land der Erde. Das US-Nachrichtenmagazin „Newsweek“ hatte vergangene Woche berichtet, Verhörbeamte in Guantanamo hätten Koran-Bände auf den Toiletten des Lagers ausgelegt, um die überwiegend moslemischen Insassen zu demütigen.

Der Bericht löste in Afghanistan gewaltsame antiamerikanische Proteste aus, bei denen in den vergangenen Tagen sieben Menschen getötet und fast 80 verletzt wurden. Die afghanischen Behörden waren am Freitag in erhöhter Alarmbereitschaft.

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