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Salzburgs Skilift-Karten werden heuer erheblich teurer

Die Preise für Skilift-Karten in Salzburg sind gestiegen.
Die Preise für Skilift-Karten in Salzburg sind gestiegen. ©APA/DPA/Karl-Josef Hildenbrand (Symbolbild)
Im bevorstehenden Winter müssen Ski- und Snowboardfans in Salzburg mit erheblichen Preissteigerungen bei den Liftkarten rechnen.

Die Schallmauer von 70 Euro für die Tageskarte wird aber nicht durchbrochen. Gleichzeitig stellen die Liftbetreiber Überlegungen an, wo angesichts der Preisexplosion im Energiebereich gespart werden kann. Die Investitionen seien inzwischen massiv zurückgegangen, sagte Seilbahnen-Sprecher Erich Egger zur APA.

Salzburg: Liftkarten werden heuer erheblich teurer

Fast alle Salzburger Skigebiete sind inzwischen in den zwei großen Tarifverbünden vertreten. So gelten die Tickets der "Alpin Card" im "Skicircus Saalbach-Hinterglemm/Leogang/Fieberbrunn", auf der Schmittenhöhe in Zell am See und auf dem Kitzsteinhorn Kaprun. Hier werden die Kartenpreise im Vergleich zum vergangenen Winter um 6,5 bis 11 Prozent steigen, so Egger, Vorstand der Schmittenhöhebahn AG. "Den Preis für die Jahreskarte der Alpin Card haben wir ja schon im April festgelegt, hier kommt es zu einer Erhöhung um 6,5 Prozent", erklärte der Manager. Das heißt, für das Winter-Ticket müssen heuer im Vorverkauf 692 Euro hingeblättert werden, ab 9. Dezember kostet es dann 824 Euro. Bei der Tageskarte fällt die Erhöhung mit knapp zehn Prozent höher aus, in der Hauptsaison ist sie heuer um 66 Euro erhältlich, im Vorjahr waren es noch 60,50 Euro.

Bisher kaum Beschwerden der Einheimischen und Gäste

Die bisherigen Reaktionen der Einheimischen und Gäste haben Egger durchaus überrascht, denn Beschwerden seien bisher überhaupt noch keine zu ihm vorgedrungen. "Fast jeder hat damit gerechnet, dass die Steigerung wesentlich stärker ausfällt und die Tageskarte die 70-Euro-Grenze überschreiten wird."

Investition in energiesparende Anlagen in Salzburg

Was das Thema Energiepreise beziehungsweise -sparen betrifft, erklärte der Seilbahnen-Sprecher, dass die Unternehmen schon lange in energiesparende Anlagen investiert hätten. Die Zahl der beförderten Personen sei dadurch in Relation zum Energieaufwand in den vergangen zehn Jahren um etwa 20 Prozent gestiegen. Mögliche Einsparungen für heuer sind laut Egger der Verzicht auf die Sitzheizung, ein langsamerer Liftbetrieb, Einschränkungen beim Nacht-Skilauf oder der Verzicht auf die Beleuchtung bei der Nacht-Beschneiung. Was kommt also konkret? "Wir werden das machen, was erforderlich ist und von uns verlangt wird."

Investitionstätigkeit der Liftbetreiber massiv zurückgegangen

Massiv zurückgegangen ist dem Seilbahnen-Sprecher zufolge in den vergangenen Jahren die Investitionstätigkeit der Liftbetreiber, weil es in den letzten drei Wintern zu Einbußen wegen Corona gekommen sei, am härtesten laut Egger im Winter 2020/21. "Es wird nur mehr das investiert, was unbedingt nötig ist." Seiner Einschätzung nach ging die Investitionstätigkeit um rund 80 Prozent zurück.

Preise der Skipässe steigen um neun Prozent

Die Preise der Skipässe in Ski amadé, das 760 Pistenkilometer und 270 Liftanlagen in fünf Skiregionen und 25 Skiorten in Salzburg und der angrenzenden Steiermark (Raum Schladming) umfasst, steigen im Schnitt um rund neun Prozent. "Das liegt im Bereich der Inflation", erklärte Geschäftsführer Christoph Eisinger auf Anfrage der APA. Die Tageskartenpreise variieren in Ski amadé je nach Skigebiet. Die Preisspanne für die großen Skigebiete bewegt sich hier von 55 Euro bis 68,50 Euro für eine Erwachsenen-Tageskarte. In den kleineren Skigebieten gibt es die Tageskarte bereits ab 45 Euro. Mit dem neuen Online-Frühbuchersystem können die Gäste einen Skipass (Tages- und Mehrtagesskipässe) je nach Kaufzeitpunkt und Nachfrage zu einem günstigeren Preis als den Kassenpreis erhalten. Skipässe ab zwei Tagen Gültigkeitsdauer sind in ganz Ski amadé gültig. So beträgt der Kassenpreis für eine Sechs-Tages-Karte für Erwachsene 334 Euro (sieben Tage: 372 Euro).

Winter-Saisonkarte von Ski amadé kostet 754 Euro

Die Winter-Saisonkarte von Ski amadé, die ab 2022/23 "ALL-IN Card White" heißt, kostet für Erwachsene im Vorverkauf 706 Euro, der Normalpreis beträgt 754 Euro. Gäste, die in den letzten zwei Jahren Besitzer einer Winter-Saisonkarte waren, erhalten einen besonderen Treuebonus.

Stärkere Anpassung der Fahrtgeschwindigkeit der Seilbahnen in Salzburg

Die Fahrtgeschwindigkeit der Seilbahnanlagen wird dem Gästeaufkommen noch stärker angepasst als bisher. "Konkret bedeutet dies, wenn in der Nebensaison oder zu gewissen Tageszeiten weniger Skifahrer die Liftanlagen benützen, wird die Geschwindigkeit gedrosselt und angepasst. In der Hauptsaison beziehungsweise bei starkem Gästeaufkommen wird dies nicht der Fall sein", erläuterte Eisinger. Flutlichtskilauf wird stark eingeschränkt und die Sitzheizungen werden nur dann betrieben, wenn dies aufgrund der tiefen Temperaturen nötig ist. "Wir werden aber nachdrücklich alles daransetzen, die Skigebiete in gewohntem Umfang zu betreiben."

Oberösterreich erhöht die Preise beim Skifahren um 8 Prozent

"Nach zwei Pandemiejahren sind die aktuellen Energiekosten die nächste Herausforderung für die Skigebiete", bestätigte der Geschäftsführer der Bergbahnen Hinterstoder und Wurzeralm (HiWu), Helmut Holzinger. Die Kostensteigerungen könne man in den zwei größten Skigebieten Oberösterreichs aber "nicht eins zu eins an Kunden weitergeben". So wurde die Saisonkarte heuer um 8 Prozent teurer. Der im Oktober gestartete Vorverkauf liege bereits auf Vor-Corona-Niveau (2019).

Erhöhungen bei den Ski-Tageskarten

Auch bei den Tageskarten sei man mit den Erhöhungen unter dem Verbraucherpreisindex geblieben, so Holzinger. Eine solche Karte koste in der kommenden Saison online - hier gibt es einen 5-Prozent-Rabatt - für Hinterstoder 52 Euro, für die Wurzeralm 49 Euro. Der Anteil der Liftkarten, die über den Webshop bezogen wurden, betrug vergangene Saison laut HiWu-Chef 25 Prozent.

HiWu-Chef will 10 bis 15 Prozent beim Verbrauch einsparen

Um den Kostenfaktor Energie zu senken, will der HiWu-Chef 10 bis 15 Prozent beim Verbrauch einsparen. So könnten etwa bei geringer Auslastung einzelne Lifte bereits eine Stunde früher den Tagesbetrieb einstellen. Zudem sollen die Bahnen langsamer fahren. Vier statt fünf Meter pro Sekunde würde der Skifahrer nicht merken, meinte er. Tageweise den Liftbetrieb komplett einzustellen, sei aber nicht vorgesehen.

Kein Drosseln von Beschneiungsanlagen geplant

Den Einsatz von Beschneiungsanlagen zu drosseln, sei ebenfalls nicht geplant. Schon jetzt verfolge man in Hinterstoder und auf der Wurzeralm ein "effizientes Schneemanagement", erläuterte Holzinger. So würden, sollten es die Temperaturen zulassen, zu Saisonstart die Schneekanonen rund eine Woche laufen. Die Fahrzeuge, die mit GPS-gesteuerter Schneehöhenmessung ausgestattet sind, würden dann die exakte Menge auf den Pisten verteilen. An dieser "Optimierung der Grundbeschneiung" brauche nicht gerüttelt werden, stellte er klar.

Derzeit liefen auch noch die Verhandlungen zwischen HiWu mit dem Energieversorger, der Energie AG. Der Vertrag laufe Ende 2022 aus.

(APA/Red)

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