Salzburger Wirt schaltet WLAN ab – "Schnauze voll"

Im traditionsreichen Restaurant "Johanneskeller" in Salzburg herrscht ab sofort digitale Funkstille. Nach wiederholten Beschwerden über das fehlende WLAN und die Bargeldpflicht hat der Betreiber Peter Lammer nun die Reißleine gezogen: Es gibt weder WLAN noch Kartenzahlung – und das dauerhaft.
Ein negativer Tripadvisor-Kommentar brachte das Fass zum Überlaufen. Ein Gast hatte die 1-Stern-Bewertung mit der Bargeldregel begründet und das Lokal ohne Konsumation verlassen. Für Wirt Lammer kein Einzelfall: "Es gibt Gäste, die interessieren sich kaum mehr für die Speisekarte, sondern nur noch für WLAN-Kennwörter", erklärte er gegenüber den "Salzburger Nachrichten".
400 Jahre Tradition, kein Platz für WLAN
Der Johanneskeller befindet sich im Priesterhaus Salzburg und besteht seit über 400 Jahren. In Kriegszeiten war er Zufluchtsort – heute soll er laut Lammer ein "Schutzraum vor digitaler Dauerberieselung" sein.
Auch bei der Zahlungsmethode bleibt man kompromisslos analog: Nur Bargeld ist erlaubt. Der Wirt betont, dass dies nicht nur dem Ambiente zugutekommt, sondern auch wirtschaftliche Vorteile bringt. Seine Kellner:innen bekämen dadurch mehr Trinkgeld, und er spare Kartengebühren.
WLAN-Code verbrannt – symbolisch und endgültig
Gemeinsam mit seiner Geschäftspartnerin Silvia Löcker wurde der Entschluss gefasst – und mit einer kleinen Zeremonie untermauert: Der Zettel mit dem WLAN-Code wurde feierlich verbrannt. "Das war wirklich befreiend", so Lammer.
(VOL.AT)