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Salzburger Türsteher rüsten auf

Nachdem in der Nacht auf Sonntag ein Türsteher der Salzburger Lokalmeile am Rudolfskai von einem Gast verprügelt wurde, rüsten die Wirte von sechs Beiseln auf.

„Ab sofort werden die Türsteher und das wichtigste Personal mit digitalen Fotokameras ausgerüstet“, kündigte Wirte-Sprecher Gerd Sendlhofer am Montag an. Jeder Besucher, der aggressiv oder gar gewalttätig auftritt, muss damit rechnen, dass er geblitzt wird und in einer internen Fotomappe aufscheint.

Notorische oder potenzielle Gewalttäter dürfen dann künftig nicht mehr durch die Türe, betonte Sendlhofer. Die Türsteher können sich an einem Katalog orientieren, in dem die Fotos der unerwünschten Gäste verzeichnet sind. „Die Lokale sind über eine interne Datenbank vernetzt. Die Bilder stellen wir natürlich nicht ins Internet.“

Der Wirte-Sprecher beruft sich dabei auf das Hausrecht. Probleme mit dem Datenschutz sieht er nicht. Außerdem dürften die Wirte jedem den Zutritt verweigern, egal, mit welcher Begründung. Der Leiter des Stadtkriminalreferates, Andreas Huber, meinte, dass das Fotografieren im eigenen Lokal kein Problem sei.

Die Bilder könnten auch bei Straftaten als Beweismittel Verwendung finden, sagte Sendlhofer. In die Fotomappe miteinbezogen sollen auch bereits amtsbekannte Unruhestifter werden. Laut Polizei seien das zwischen 30 und 50 Personen, so der Wirte-Sprecher. Für diese Leute werde es ein präventives Lokalverbot geben.

Die Lokalmeile mutiert damit schon fast zur „Hochsicherheitszone“. Seit 17. April ist ein nächtliches Alkoholverbot vor den Beiseln des Rudolfskais an Wochenenden in Kraft, die polizeiliche Videoüberwachung des Außenbereiches läuft bereits seit dem Vorjahr. Polizei und Magistrat Salzburg haben in mehreren Schwerpunktaktionen scharf kontrolliert. Die Kriminalitätsrate ist gesunken, die Wirte beklagen aber einen Umsatzverlust von bis zu 50 Prozent. Das Lokal „Koala“ gab in der Vorwoche auf.

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