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Salzburg muss im Titelrennen Mattersburg-Fluch überwinden

Seit zweieinhalb Jahren hat Österreichs Fußball-Meister Red Bull Salzburg nicht mehr in Mattersburg gewonnen. Am Samstag müssen aber drei Punkte her, will das Starensemble seine Chance auf eine erfolgreiche Titelverteidigung am Leben erhalten.

“Ich hoffe, wir haben aus den Lektionen, die wir dort schon erteilt bekommen haben, unsere Lehren gezogen”, sagte Giovanni Trapattoni. Unter seiner Regentschaft hatte Salzburg das Burgenland noch nie als Sieger verlassen.

Der bisher letzte volle Erfolg im Pappelstadion datiert vom 24. September 2005, als Jürgen Pichorner in der 90. Minute zum 1:0 getroffen hatte. Seither haben die Bullen in vier Spielen nur einen Punkt aus Mattersburg entführt. “Statistiken sind schön und gut. Aber entscheidend ist, wie wir uns präsentieren”, erklärte Trapattoni. “Ich habe großes Vertrauen in meine Mannschaft. Sie ist sehr routiniert und kann mit Druck umgehen.”

Den haben die Salzburger auch, sollte Tabellenführer Rapid weiterhin von Sieg zu Sieg eilen. “Wir müssen unsere drei restlichen Spiele gewinnen. Es zählen nur noch Siege”, war sich Trapattoni bewusst. “Aber warum sollte nicht Rapid auch einmal Unentschieden spielen?” Die Gegner der Hütteldorfer in den beiden abschließenden Runden heißen allerdings Altach und Ried. Salzburg dagegen muss noch zu Hause gegen die Austria antreten.

Trapattoni geht allerdings weiter davon aus, dass die Entscheidung im Titelrennen erst in der Schlussrunde am 26. April fallen wird. Dann gastiert Salzburg in Altach. Dass Mattersburg bereits ein kleines Zünglein an der Waage spielen könnte, betrachtet SVM-Trainer Franz Lederer als kleine Zusatz-Motivation. “Das wertet das Spiel auf. In Wahrheit ist es uns aber egal, wer Meister wird. Wir wollen die drei Punkte.”

Dennoch werden tausende Rapid-Fans in Mattersburg erwartet, pflegen die Grün-Weißen untereinander doch so etwas wie eine “Bruderschaft”. Ihren bisher letzten Sieg hatten die Mattersburger aber ausgerechnet am 14. März gegen Rapid eingefahren, als Jancker gegen seinen Ex-Club zum 1:0 getroffen hatte (90.). Seither sind die Burgenländer vier Runden sieglos. “Gegen Topclubs hat sich die Mannschaft bisher immer besonders reingehängt”, begründete Lederer. “Das wird auch gegen Salzburg so sein.”

Mattersburg muss allerdings auf seinen gesperrten Kapitän Dietmar Kühbauer verzichten, dafür sind Atan und Schmidt zurück im Kader. “Kühbauer ist ein Spieler mit Charakter und Persönlichkeit, aber sie haben gezeigt, dass sie ihn gut ersetzen können”, meinte Trapattoni, der selbst mit Ausnahme von Miyamoto und Bodnar aus dem Vollen schöpfen kann. Im Sturm kehrt Topscorer Alexander Zickler in die Stammformation zurück, dahinter fungiert der Serbe Sasa Ilic als Freigeist.

Lederer warnte vor allem vor der Konterstärke und den Standardsituationen der Bullen. Fast die Hälfte ihrer 41 Gegentore haben die Mattersburger in dieser Saison nach ruhenden Bällen erhalten. “Das dürfen wir uns gegen Salzburg nicht erlauben”, weiß Lederer. Stattdessen wird auf die eigene Heimstärke gesetzt. Von 16 Ligapartien im Pappelstadion haben die Burgenländer nur eine verloren – vor fast acht Monaten. Am 19. August hatte Lasnik die Austria zu einem 1:0-Sieg geschossen – natürlich per Freistoß.

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