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Saliera-Diebstahl kein Einzelfall für KHM

Seipel &copy APA
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Der Diebstahl der „Saliera“ aus dem Kunsthistorischen Museum war kein Einzelfall. Bereits 1996 wurde ein ägyptischer Papyrus aus dem dritten Jahrhundert v. Chr. am helllichten Tag aus dem KHM gestohlen.

Das bestätigte KHM-Generaldirektor Seipel gegenüber der APA. Erst vor zwei Monaten wurde das Objekt sichergestellt. Der Polizei war absolute Vertraulichkeit aufgetragen worden.

Demnach hat ein der Polizei namentlich bekannter Verdächtiger am 19. November 1996 den Gegenstand während der Öffnungszeiten in der ägyptisch-orientalischen Abteilung von der Wand abmontiert und unter seiner Jacke versteckt und ist dann aus dem Gebäude spaziert. Nachdem es dem mutmaßlichen Täter nicht gelungen ist, das Objekt zu verkaufen, gelangte es über Umwege und eine Informantin vor zwei Monaten in Polizeigewahrsam. Die Übergabe hat am 30. November 2005 in der Hundertwasser-Autobahnraststätte bei Wiener Neustadt stattgefunden.

“Noch nicht entsprechend gesichert”

Die ägyptische Sammlung sei damals, vor der Neuaufstellung, „noch nicht entsprechend gesichert“ gewesen, so Seipel zur APA. Das gestohlene Papyrus ist laut Seipel „zwischen 300 und 400 Euro“ wert. Dass der Polizei absolute Vertraulichkeit aufgetragen worden sei, sei „die normale Vorgangsweise“, meinte Seipel.

In einem Bericht des „Standard“ zu dem Thema heißt es weiter, laut Polizei habe das Totenbuch aus der Zeit von König Ptolemaios II. Philadelphos einen „unschätzbaren Wert“, was von Wissenschaftern allerdings bezweifelt werde. Gegen den Beschuldigten liegt demnach derzeit kein Haftbefehl vor, weil zwingende Sachbeweise fehlen. Auf dem Papyrus sichergestellte Fingerabdrücke passen nicht zu dem Beschuldigten. Die Staatsanwaltschaft sei noch nicht über die jüngsten Ermittlungen informiert worden, der Polizeibericht sei noch nicht fertig.

Bereits 1983 wurden zudem drei Prunkwaffen aus dem KHM gestohlen. 1984 wurden zwei goldene Pistolen des französischen Königshauses aus dem 17. Jahrhundert entwendet.

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