AA

Sahara-Hitze überrollt Europa: Neue Rekorde und Gesundheitswarnungen

Aktuell hat die Hitze Europa fest im Griff
Aktuell hat die Hitze Europa fest im Griff ©CANVA; Screenshot wetteronline.at
Das stabile Hoch "Julia" hat heiße Luftmassen aus Nordafrika nach Europa geführt. Besonders betroffen sind derzeit Frankreich, Italien, Spanien und der Balkan. In Klina (Kosovo) wurde mit 42,4 Grad die höchste Temperatur seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen. In Südfrankreich steigen die Werte auf bis zu 43 Grad.

Die aktuelle Hitzewelle ist eine Folge des stabilen Hochdruckgebiets "Julia", das heiße Luftmassen aus der Sahara weit nach Norden transportiert. Besonders betroffen sind Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland sowie der westliche Balkan. In Klina im Kosovo wurde mit 42,4 Grad die höchste jemals dort gemessene Temperatur registriert. Auch Frankreich verzeichnete in mehreren Gemeinden neue Rekordwerte von über 42 Grad, wie der Wetterdienst Météo-France berichtete.

In Deutschland warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) für weite Landesteile vor einer "starken Wärmebelastung", die in den kommenden Tagen anhalten soll. In Müllheim (Baden-Württemberg) wurden bereits 35,4 Grad gemessen, in anderen Städten wie Trier, Rheinfelden und Freiburg lagen die Temperaturen ebenfalls über 34 Grad.

Auch Österreich im Hitzefeld

Laut dem österreichischen Wetterdienst wetter.at ist auch Österreich von der Hitzewelle betroffen. In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland wurden zuletzt Temperaturen um die 35 Grad gemessen – Tendenz steigend. Für das Wochenende und die kommende Woche prognostizieren Meteorologen weiterhin hochsommerliche Temperaturen, teils mit Tropennächten.

"Das Mittelmeer ist derzeit etwa fünf Grad zu warm für diese Jahreszeit", erklärt Meteorologe Alban Burster gegenüber wetter.at. Diese ungewöhnlich hohen Wassertemperaturen begünstigen die Bildung stabiler Hochdrucksysteme und sorgen für länger andauernde Hitzeperioden.

Waldbrandgefahr in Europa – Feuer in Südeuropa und auf dem Balkan

In Griechenland, Spanien und Portugal kämpfen Feuerwehr und Katastrophenschutz gegen großflächige Waldbrände. In Griechenland wurden laut Behörden innerhalb von 24 Stunden mehr als 80 neue Brände registriert. Auch in Albanien und Montenegro stehen Wälder in Flammen, einzelne Regionen mussten evakuiert werden. Dabei kamen auch mehrere Menschen ums Leben, darunter ein freiwilliger Helfer und ein Soldat.

Die Rauchentwicklung ist stellenweise so stark, dass sie auf Satellitenbildern sichtbar ist. Die griechische Feuerwehr bezeichnete die aktuelle Lage als "eine der schwierigsten der Saison".

Auch in Deutschland und Österreich steigt die Gefahr. In Baden-Württemberg und Niedersachsen gilt die zweithöchste Gefahrenstufe des Waldbrand-Index. In Österreich wurden in mehreren Bundesländern Grillplätze und Feuerstellen gesperrt. Die Behörden rufen zur Vorsicht auf – besonders in waldnahen Gebieten.

Gesundheitsrisiken nehmen zu – Warnungen für vulnerable Gruppen

Die Hitze stellt eine zunehmende Belastung für die öffentliche Gesundheit dar. Die hessische Gesundheitsministerin Diana Stolz rief zu besonderer Vorsicht auf: "Vor allem Kinder, gesundheitlich Geschwächte und ältere Menschen sind bei Hitze gefährdet." Auch in Österreich ruft das Gesundheitsministerium zur Anpassung des Verhaltens auf – etwa durch Aufenthalt in kühlen Räumen, Verzicht auf körperliche Belastung während der heißesten Tageszeiten und regelmäßiges Trinken.

In Deutschland und Österreich beeinträchtigt die Hitze auch die Wasserqualität: In mehreren Badeseen wurden Blaualgen festgestellt. Behörden warnen vor gesundheitlichen Risiken beim Schwimmen in betroffenen Gewässern.

Technologie gegen Wetterextreme

Zur besseren Vorhersage von Extremwetterereignissen wurde der neue europäische Wettersatellit Metop-SGA1 erfolgreich gestartet. Er soll künftig in einer Höhe von rund 830 Kilometern hochauflösende Daten über Wolken, Wasserdampf und Temperatur liefern – ein wichtiges Instrument zur besseren Einschätzung von Hitze- und Unwetterlagen.

Ausblick: Keine Entspannung in Sicht

Im Laufe der Woche bleibt die Wetterlage angespannt. Zwar sind vereinzelt Gewitter möglich, doch die Temperaturen bleiben auf hohem Niveau. Vor allem in Südosteuropa und Teilen Österreichs könnte es weiterhin zu neuen Hitzespitzen kommen. Eine nachhaltige Abkühlung ist laut Wetterdiensten derzeit nicht in Sicht.

Zum Vorarlberg-Wetter auf VOL.AT

(VOL.AT)

  • VIENNA.AT
  • Europa
  • Sahara-Hitze überrollt Europa: Neue Rekorde und Gesundheitswarnungen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen