Den Geiseln gehe es laut Peter Launsky vom österreichischen Außenministerium nach aktuellem Erkenntnisstand “den Umständen entsprechend gut”, die Verhandlungen mit den Entführern gehen “aus Sicherheitsgründen” nur langsam voran.
“Der eigens eingerichtete Krisenstab hat ausreichend Grund zur Annahme, dass es Herrn Ebner und Frau Kloiber gut geht”, so Launsky. Man habe auch nach dem Telefonat Ebners mit Verwandten im Juni Lebenszeichen erhalten, allerdings nicht per Telefon, sondern “in anderer Form”. Die Verhandlungen mit den Entführern, die von dem österreichischen Spitzendiplomaten Anton Prohaska geleitet werden, gehen langsam voran. Grund ist unter anderem, dass die Geiselnehmer ständig ihren Standort wechseln. Die Botschaften, die zwischen Behörden und der Al Kaida-Gruppierung gewechselt werden, müssen von Mittelsmännern überbracht werden. Aber auch, um das Sicherheitsrisiko für die Salzburger so gering als möglich zu halten, würde man laut Launsky auf eine “behutsame Vorgangsweise” setzen.
Anlässlich der Bedeutung des Beginns des Fastenmonats Ramadan als Fest der Verinnerlichung und Nächstenliebe wurde ein neuer Appell zur Freilassung der Geisel ausgesandt. “Die aktuellen Forderungen der Entführer betreffen Fragen wie Bodenschätze, Maut, Wege- und Wasserrechte sowie Sicherheitszusagen. Diese Forderungen wurden aber nicht an Österreich gestellt, sondern an die Parteien untereinander in dieser Region”, erklärt der Sprecher. “Wir bemühen uns daher über die Vermittler, an die Entführer zu appellieren, dass Kloiber und Ebner freigelassen werden, weil sie mit diesen Problemen nichts zu tun haben.”
Die Salzburger waren mit ihren Schäferhunden “Occi” und “Kiara” unterwegs gewesen, die Tiere dürften jedoch nicht mehr am Leben sein.
Andrea Kloiber und Wolfgang Ebner waren um den 22. Februar dieses Jahres während einer Wüstentour im Süden Tunesiens an der Grenze zu Algerien von der “Al Kaida im Islamischen Mahgreb” als Geisel genommen worden. Die Entführer hatten anfangs die Freilassung aller in Tunesien und Algerien inhaftierten Mitglieder der Al Kaida-Gruppierung gefordert.