Mit 1. November 2010 wird Lustenau um einen bekannten Betrieb ärmer sein. Die Kaffeemaschinen-Firma Saeco, die einst mit dem ersten und architektonisch anspruchsvollen Gebäude ihren Standort im Millenniumspark bezogen hatte, wird per 1. November 2010 mit dem noch verbliebenen Reparaturteil und rund zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach Koblach in das Schäfer-Shop-Areal übersiedeln. In Koblach wird kein Kundenverkehr bei Problemen mit Kaffeemaschinen mehr abgewickelt. Diese müssen sich künftig an den Fachhandel wenden. In Lustenau soll bis Jahresende nur noch ein ganz kleiner Teil der Verwaltung verbleiben. Teile des Saeco-Servicebereiches wurden von der Schweizer Firma Sertronics übernommen.
Schrittweiser Personalabbau
Die Schließung des Standortes in Lustenau wurde bereits im Frühjahr bekannt. Als Grund für die Schließung wurde damals die konzernweite Übertragung des Endverbraucher-Marktes von Saeco zur Konzernmutter Philips angegeben. Saeco wurde im Sommer 2009 von den Niederländern übernommen. Die damals rund 30 Mitarbeiter in Lustenau wurden schrittweise reduziert. Ein Käufer oder Partner wurde nicht gefunden. Mit Lustenau war auch der Saeco-Standort in Brunn am Gebirge in Niederösterreich von der Schließung betroffen.
Der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer spricht gegenüber den VN in diesem Zusammenhang von einer nicht erfreulichen Situation, zeigt sich aber zuversichtlich, dass die Immobilie im Millenniumspark auch in Zukunft entsprechend genutzt werden kann. Die Immobilie gehört der Gesellschaft ISL GmbH und Co KG von Reinhard Intemann. Er konnte gegenüber den VN noch keine Auskunft über eine zukünftige Verwendung geben. Der Grund: Mit Philips bestünden noch langfristige Mietverträge. Das Gebäude wurde vom Architektenteam Baumschlager und Eberle 1998 als Konzernzentrale geplant und mehrfach ausgezeichnet. Im Jahre 2003 erfolgte eine Erweiterung.