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Saddam schmuggelte über Slowenien

Saddam soll in Slowenien Waffengeschäfte und Schwarzgeld-Transaktionen abgewickelt haben. Er verfügt noch über Milliarden in der Schweiz und Liechtenstein.

Insgesamt soll das frühere irakische Regime noch über Milliarden von US-Dollar in Schweizer Banken sowie Briefkastenfirmen in Liechtenstein, Panama und den Bahamas verfügen, heißt es weiter.

Nach dem Golfkrieg im Jahr 1991 seien Millionen von irakischen und kuwaitischen Dinar „mit einem Lastwagen“ aus dem malerischen Ferienort Bled (Veldes) in Oberkrain nach Zürich transportiert und dort weißgewaschen worden, schreibt die „Washington Times“. Außerdem habe die irakische Führung Waffen von russischen, deutschen und amerikanischen Händlern in Slowenien erstanden. Die Rüstungsgüter seien dann mit einem Schiff, dessen Ladung als „Getreide“ deklariert war, vom Adriahafen Koper in den Libanon und nach Syrien gebracht worden.

Die slowenische Polizei wies die Anschuldigungen der Zeitung zurück. „Wir können versichern, dass es solche Aktivitäten von Saddam Hussein, wonach er sein Geld oder andere Güter über Slowenien geschmuggelt hätte, nicht stattgefunden haben“, betonte Polizeidirektor Marko Pogorevc am gestrigen Montag gegenüber dem Fernsehsender POP TV. Der Artikel der „Washington Times“, sei falsch, verweist Pogorevc unter anderem darauf, dass das in Slowenien liegende Koper von der US-Zeitung als „kroatischer Hafen“ bezeichnet worden sei.

Saddam sei ein „Multimilliardär“, dessen weltweites Finanznetzwerk mit Gold, Diamanten und Drogen handle, wird Nicolas Giannakopoulos vom Organized Crime Observatory (OCC) in der Zeitung zitiert. Die irakischen Finanzjongleure hätten in der Schweiz „außerhalb der Reichweite der Schweizer Gesetze“ agiert. Teilweise habe die Schweizer Justiz noch heute keinen Zugriff auf die umstrittenen Konten.

Unter Berufung auf den luxemburgischen Bankexperten Ernst Backes heißt es in der „Washington Times“ weiter, das irakische Finanznetzwerk habe zu Spitzenzeiten schätzungsweise 31 Milliarden Dollar jährlich umgesetzt. In den Jahren 1979 bis 2002 habe Saddam insgesamt 100 Milliarden Dollar für den Kauf von Waffen oder Rohmaterialen für deren Herstellung ausgegeben. Das größte Handelsvolumen habe es dabei mit deutschen Unternehmen gegeben. Das Geld habe vor allem aus Öleinnahmen vor Verhängung der UNO-Sanktionen im Jahr 1991 gestammt. Aber auch danach sei noch Geld geflossen.

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