Ein Gespenst geht am neuen und der widrigen Umstände nicht abholden Skylink-Terminal am Flughafen Wien um. Waren die Probleme bisher großteils finanzieller und politischer Natur, geht es jetzt an die Substanz. Denn ein Saboteur versucht laut Aussage des Flughafens, seit Oktober das Projekt gezielt zu stören. Dafür werden Kabelstränge ebenso wie Lichtleiter abgeschnitten, und genau vor Eintreffen einer Regenfront wurde ein großes Loch ins Dach geschnitten. Alle Schäden wurden von der Skylink-Inspektion gefunden und behoben.
Der Flughafen reagierte prompt, nachdem im Oktober die ersten Beschädigungen gefunden worden waren. So wurden Überwachungskameras installiert, wo ansonsten eigentlich keine gewesen wären. Der Angreifer reagierte – und klaute gleich eine.
Der Skylink-Saboteur schaut zu
Der Verlust der Kamera sei kein Zufall, sondern eine Botschaft, so der Flughafen. Der Täter wolle seinen Häschern wohl wissen lassen, dass er die Abwehrmaßnahmen genau mitverfolgt. Der Pool der potenziellen Täter ist nicht gerade klein. In der Fertigstellungsphase im Oktober waren rund 900 Arbeiter auf der riesigen Baustelle beschäftigt, und auch jetzt herrscht noch täglich reges Treiben. Und selbstverständlich kann auch ein Täter von außen nicht ausgeschlossen werden – hätte es aber deutlich schwerer, in oder gar auf das Gebäude zu kommen.
Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt
Die Flughafenleitung hatte im Oktober eine Belohnung von 5000 Euro auf die Ergreifung des Täters ausgesetzt. Nachdem das die Nachwuchs-Sherlocks nicht hinter dem Ofen hervorholen konnte, wurde sie jetzt auf 10.000 Euro erhöht. Diese Maßnahmen, gemeinsam mit einem Steckbrief, hatten schon früher einige Wochen Ruhe erkauft. Am Montag, 9. Jänner, hat der Saboteur wieder zugeschlagen und richtete schon wieder einige zehntausend Euro Schaden an. Der laufende Probebetrieb am Skylink ist allerdings nicht beeinträchtigt.