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Sabine Breitwieser wird Kuratorin im New Yorker MoMA

Die ehemalige Leiterin der Wiener Generali Foundation, Sabine Breitwieser, wird Chefkuratorin für Medien- und Performance-Kunst im Museum of Modern Art in New York (MoMA), wie der österreichische Kunst-Internetdienst artbackstage.net meldet.

Laut der heute, Mittwoch, veröffentlichten Pressemitteilung des MoMA folgt die Österreicherin damit dem Deutschen Klaus Biesenbach (43), der Direktor des MoMA PS1 und “Chief Kurator at Large” im MoMA wurde. Breitwieser, die zeitweise auch für die Leitung des MUMOK in Wien im Gespräch war, beginnt am 4. Oktober ihren neuen Job in den USA.

“Im Laufe einer ausführlichen internationalen Suche hat sich Sabine Breitwieser als Idealkandidatin herausgestellt,” wird MoMA-Direktor Glenn D. Lowry in der Pressemitteilung zitiert, “Sie hat eine gewaltige Erfahrung im Aufbau einer Sammlung und eine Erfolgsgeschichte beim Organisieren außergewöhnlicher Ausstellungen. Ihre einzigartige Stimme als Kuratorin wird eine große Bereicherung für das MoMA sein.”

Breitwieser werde Chefin eines sechsköpfigen Teams, hieß es. Das “Department of Media and Performance Art” ist eine von sieben kuratorisch betreuten Abteilungen und verfügt über eine Sammlung von 1.700 Arbeiten. Sie sei von der Möglichkeit “hingerissen”, die MoMA Sammlung in diesen Bereichen durch “signifikante Neuerwerbungen in den kommenden Jahren” erweitern zu können, wird Breitwieser zitiert. Die Bereiche von Medien- und Performance-Kunst in der heutigen Kunstpraxis seien nicht nur extrem wichtig, sondern auch sehr populär. Die noch bis 31. Mai laufende Ausstellung der Performance-Künstlerin Marina Abramovic (“The Artist Is Present”) hat im MoMA laut “Süddeutsche Zeitung” seit Mitte März bereits 600.000 Besucher angelockt.

Sabine Breitwieser wurde 1962 in Wels (Oberösterreich) geboren, studierte in Wien und Linz Rechtswissenschaften und war 1988 Gründungsdirektorin der Generali Foundation. Unter ihrer Leitung wurde das 1995 eröffnete Museumsgebäude in der Wiedner Hauptstraße von den Architekten Jabornegg/Pálffy gebaut. Sie leitete die Institution bis 2007. In der Zeit baute sie eine bedeutende Kunstsammlung mit einem Schwerpunkt auf Konzeptkunst und “erweiterte Skulptur” auf, die rund 2.100 Werke von 170 Künstlern umfasst und in der internationale Fachwelt auf große Anerkennung stieß. Auch ihre Ausstellungen (u.a. mit bzw. über VALIE EXPORT, Gordon Matta-Clark, Andrea Fraser, Maria Eichhorn, Martha Rosler oder Rainer Ganahl) wurden regelmäßig hervorragend besprochen, waren allerdings meist nicht sehr publikumsträchtig. Die – mittlerweile wieder gelöste – räumliche Zusammenlegung mit der BAWAG Foundation wollte Breitwieser nicht mittragen.

Von 2003 bis 2004 war sie Co-Kuratorin der Internationalen Liverpool Bienniale 2004, 2003 bis 2008 Universitätsrätin der Akademie der bildenden Künste in Wien. Sabine Breitwieser fungierte auch als eine der von Kulturministerin Claudia Schmied (S) bestellten Moderatorinnen der Bundesmuseumsreform-Diskussion. 2009 kuratierte sie die Ausstellung “Modernologies – Contemporary artists researching modernity and modernism” im Museu d’Art Contemporani (MACBA) in Barcelona, die danach an das Museum Moderner Kunst in Warschau ging, sowie “Which life? Between Calling and Career” an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Gegenwärtig arbeitet sie u.a. am zweiten Teil ihrer im Vorjahr begonnenen und auf zwei Jahre angelegten “Utopie und Monument”-Projekts für den steirischen herbst, bei dem der öffentliche Raum miteinbezogen wird.

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