In einer am Freitag veröffentlichten Oekonsult-Studie gaben mehr als drei Viertel der Befragten an, nicht ausreichend über Wirkungsweisen, mögliche Unverträglichkeiten sowie über Neben- und Wechselwirkungen in Kenntnis gesetzt zu werden. Nur rund fünf Prozent zeigten sich mit den diesbezüglichen Informationen ihrer Ärzte sehr zufrieden.
Zudem würden rund 60 Prozent der Mediziner bei der Verschreibung eines Medikaments nicht nachfragen, ob der Patient bereits eine andere Arznei einnimmt. Knapp über sechs Prozent der Befragten bestätigten, dass sich ihr Arzt immer über deren Medikation erkundigt. In Apotheken wurden Umfrageteilnehmer zu rund 44 Prozent mehr oder weniger häufig danach gefragt. 34 Prozent der Apotheker holen laut der Studie darüber keine Informationen beim Patienten ein.
Erhebliche Defizite bei der Kommunikationsfreudigkeit der Mediziner ortete daher Oekonsult-Chef Joshi Schillhab. Wenn fast 80 Prozent der Befragten sagen, ihr Arzt würde es wohl nicht sehr begrüßen, wenn er ausführlich um Risiken oder Wechselwirkungen der von ihm verordneten Medikamente befragt würde, sollten im Gesundheitssystem die Alarmglocken schrillen, meinte er.
Patienten selbst wissen zu rund 43 Prozent nur ungenau über ihre eigenen Unverträglichkeiten Bescheid. Auch was Mediziner verschreiben, ist den Betroffenen häufig unklar: Mehr als 60 Prozent können sich laut der Umfrage Einnahmevorschriften und Namen der Arzneien nicht merken.
Für die Umfrage wurden Ende Dezember 2006 Österreich-weit 1.083 Personen von 16 bis 81 Jahren interviewt.