Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair lockt mit einem kräftigen Passagierzuwachs. Wir können fünf bis sechs Millionen Passagiere zusätzlich nach Wien bringen, kündigte der Vizechef Michael Cawley beim Luftfahrtsymposium am Montag in Wien an. Voraussetzung dafür sei allerdings eine Einigung bei den als deutlich zu hoch empfundenen Gebühren am Wiener Flughafen.
Wenn der österreichische Tourismus fünf Mio. neue Gäste will, wir geben sie euch, stellte Cawley in Aussicht. Derzeit befördert Ryanair rund 500.000 Fluggäste jährlich an die Bundesländer-Flughäfen Salzburg, Klagenfurt und Graz. Wien ist den irischen Billigfliegern, die in der Regel finanzielle Anreize von lokalen Tourismusverbänden erhalten, bisher viel zu teuer.
Ryanair habe den Namen und die Vertriebsmöglichkeiten dafür. Das wichtigste Entscheidungskriterium für kurzentschlossene Urlauber sei der Preis, und hier sei die Ryanair mit durchschnittlichen Ticketpreisen um 39 Euro der günstigste Anbieter in Europa. Von den derzeit rund 50 Billigfluggesellschaften in Europa werden die meisten in den kommenden Jahren verschwinden. Laut Cawley können derzeit nur Ryanair und easyJet profitabel arbeiten. Alle anderen machen Verluste. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie vom Markt verschwinden, so Cawley.
Wer in Österreich glaubt, die Urlauber wollen acht bis zehn Mal so viel zahlen, nach Wien zu kommen wie nach Venedig, Barcelona, Stockholm oder Rom, der macht sich etwas vor, so Cawley. Entscheidend sei der Preis. Um Durchschnittsbürger mitten im November zu einer Flugreise zu bewegen, müsse man ihm Anreize bieten, am besten durch ein billiges Ticket.
Für den Wiener Tourismus-Chef Karl Seitlinger sind Fluggäste von Ryanair ebenso willkommen wie jene von anderen Fluggesellschaften. Auch bei den Ausgaben gebe es keine signifikanten Unterschiede.
