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Ruth Elsner fordert Freilassung von Helmut Elsner

Die Freilassung von Helmut Elsner aus der Untersuchungshaft hat heute Ruth Elsner, Ehefrau des nicht rechtskräftig verurteilten ehemaligen BAWAG-Generaldirektors, gefordert.

Elsner sitze nun bereits fast 21 Monate in U-Haft, sagte Ruth Elsner am Dienstag. Vor den zahlreichen Medienvertretern appellierte sie an die Justiz, diese “unglaubliche Haft” zu beenden.

Elsners Anwalt Elmar Kresbach sieht Elsner als “politisches Opfer”. Sein Klient sei “zu einem politischen Sündenbock” gemacht worden. Angesichts der aktuellen Finanzkrise meinte er, wäre der Fall BAWAG später oder früher geschehen, wäre das alles wohl nicht so passiert. “Man hat versucht, dieser sogenannten BAWAG-Affäre ein schuldiges Gesicht zu geben”, so der Anwalt.

Auch Kresbach kritisierte die “sehr lange Haft” für den 73-jährigen Elsner, die immer nur wegen des Haftgrundes “Fluchtgefahr” verlängert werde, welcher aber nach Ansicht des Anwalts gar nicht vorliege. Eine “Flucht in die Krankheit” gebe es nicht. Wesentlich gefährlichere Personen säßen wesentlich kürzer in Haft. Selbst die Erwartung einer höheren Strafe rechtfertige die U-Haft für Elsner nicht.

Der frühere BAWAG-Generaldirektor Helmut Elsner war Anfang Juli 2008 im BAWAG-Strafprozess wegen Untreue, Bilanzfälschung und schweren Betrugs zu 9 1/2 Jahren Haft verurteilt worden. In der Causa Gerharter war Elsner zuvor zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Beide Urteile sind nicht rechtskräftig, es gilt die Unschuldsvermutung. Elsner sitzt seit seiner Auslieferung aus Frankreich nach Österreich im Februar 2007 in Untersuchungshaft und wird in der Krankenabteilung der Justizanstalt Josefstadt betreut.

Mit einem rechtskräftigen Urteil in der Causa Gerharter rechnet Kresbach nicht vor März 2009. Eine rechtskräftige Entscheidung in der Hauptsache sei wohl nicht vor der zweiten Jahreshälfte 2010 zu erwarten.

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