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Russlands Ölförderung könnte um 30 Prozent fallen

Die russische Ölförderung könnte im zweiten Halbjahr um etwa 30 Prozent einbrechen.
Die russische Ölförderung könnte im zweiten Halbjahr um etwa 30 Prozent einbrechen. ©AP Photo/Sven Kaestner, File
Im April lag die Ölförderung Russlands fast eine Million Brrel oder etwa zehn Prozent unter dem Niveau vor Kriegsbeginn.

Ab Mitte Mai werden aber große Handelshäuser ihre Verträge wegen der Sanktionen auslaufen lassen. Daher könnte der Rückgang im zweiten Halbjahr auf drei Millionen Barrel oder 30 Prozent steigen, heißt es im aktuelle Ölmarktbericht der Internationalen Energieagentur (IEA). Die weltweite Versorgung mit Öl sieht die IEA nicht in Gefahr.

Russlands Ölförderung könnte im 2. Halbjahr um 30 Prozent fallen

Steigende Fördermengen im Nahen Osten und in den USA sowie eine weniger stark wachsende Nachfrage dürften eine Ölknappheit auch bei einem Einbruch der Förderung in Russland verhindern, schreibt die IEA. Die Förderung im Rest der Welt ohne Russland dürfte zwischen Mai und Dezember um 3,1 Mio. Barrel/Tag steigen. Weltweit werden knapp 100 Mio. Barrel/Tag gefördert. Trotz aller Krisen und der weltweiten Bemühungen um einen Ausstieg aus fossiler Energie und insbesondere Öl rechnet die IEA damit, dass im Jahresschnitt 2022 die Nachfrage nach Öl im Vergleich zu 2021 um 1,8 Mio. Barrel pro Tag steigen wird - auf durchschnittlich 99,4 Mio. Barrel/Tag (Ein Barrel hat 159 Liter).

Russische Exporte bisher im Großen und Ganzen stabil geblieben

Bisher sind die russischen Exporte im Großen und Ganzen stabil geblieben, obwohl der internationale Druck hoch und die Ölförderung rückläufig war, so die IEA. Aber ab dem 15. Mai müssen große Handelshäuser alle Geschäfte mit den staatlichen Firmen Rosneft, Gazprom Neft und Transneft einstellen. Das werde die Lage ändern.

Engpässe bei Ölförderungen durch Ukraine-Krieg noch verschärft

Die Engpässe bei der Ölförderung durch den Krieg in der Ukraine werden bei den Endprodukten noch verschärft, weil es bei Raffinerien wegen Wartungsarbeiten Ausfälle und einen Kapazitätsengpass gab. Während der Preis für Rohöl im April rückläufig war, stiegen die Preise für Treibstoffe auf Rekordhöhen. Davon haben zwar die Raffinerien durch höhere Margen profitiert, die Preise an der Zapfsäule legten aber auch zu. Die Lagerbestände für Treibstoffe sind sieben Quartale hintereinander zurückgegangen, vermerkt die IEA.

(APA/Red)

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