Etwa zwei Drittel der Insassen russischer Gefängnisse leiden an ernsthaften Krankheiten. Von den derzeit 777.000 Strafgefangenen seien mehr als 120.000 psychisch krank, sagte der Leiter der Strafvollzugsabteilung im Justizministerium, Wladimir Jalunin.
35.000 Häftlinge seien mit dem Aids-Virus infiziert, 55.000 seien alkoholkrank und 86.000 seien von anderen Drogen abhängig. Die Zahl der Tuberkulose-Kranken seit durch verbesserte medizinische Vorsorge von 100.000 auf 58.000 gesunken.
Vor einem Jahr war die Gesamtzahl der Strafgefangenen in Russland noch mit 820.000 angegeben worden. Um die überfüllten Anstalten zu entlasten, hat die russische Regierung das Strafrecht geändert, damit weniger Haftstrafen verhängt werden. In Russland kommen auf 100.000 Einwohner 628 Häftlinge. Dies ist weltweit die dritthöchste Rate.