Russland will ukrainische Führung nicht stürzen

"Das Ziel unserer Spezial-Operation in der Ukraine ist nicht - wie sie es im Westen darzustellen versuchen - ein Wechsel des Kiewer Regimes, sondern ein Schutz der Menschen vor einem Genozid, die Entmilitarisierung und die Entnazifizierung der Ukraine", sagte Patruschew am Montag der Agentur Interfax zufolge.
Russland erkennt Selenskyj als ukrainischen Staatschef an
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am 24. Februar den Einmarsch ins Nachbarland befohlen und ihn auch mit einer angeblichen Befreiung der Ukraine von "Nazis" begründet. Vermutet wird immer wieder, dass Moskau auch die ukrainische Regierung um den jüdischstämmigen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj stürzen wollte. Der Kreml bekräftigte allerdings mehrfach, dass Moskau Selenskyj als legitimen Staatschef anerkenne.
Sicherheitsratschef Patruschew erklärte weiterhin, dass Russland auf die weitreichenden westlichen Sanktionen noch nicht in vollem Umfang reagiert habe. Außenminister Sergej Lawrow kündigte unterdessen Beschränkungen bei der Visa-Vergabe für Bürger "unfreundlicher Staaten" an, zu denen aus Moskauer auch die EU-Länder zählen. Was genau geplant ist, sagte er nicht - nur, dass es "eine Reihe von Beschränkungen für die Einreise in russisches Gebiet" geben werde.
Selenskyj sprach mit Draghi über "Sicherheitsgarantien"
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Montag mit dem italienischen Premierminister Mario Draghi telefoniert. Dabei wurde über die Unterstützung Italiens bei der Schaffung eines Systems gesprochen, das der Ukraine Sicherheitsgarantien zum Schutz vor künftigen Bedrohungen geben würde, teilte Selenskyj auf Twitter mit.
"Wir haben über den Verlauf der russischen Aggression gesprochen. Ich habe mich für die wichtige Unterstützung in den Bereichen Verteidigung und humanitäre Hilfe bedankt. Das ukrainische Volk wird sich daran erinnern. Wir schätzen die Bereitschaft Italiens, sich an der Schaffung eines Systems von Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu beteiligen", so der ukrainische Präsident.
Selenskyj hatte vergangene Woche die italienischen Abgeordneten aufgerufen, mehr Druck auf Russland auszuüben, denn sein Land stehe am Abgrund. "Die Invasion dauert seit fast einem Monat und wir brauchen mehr Sanktionen, mehr Druck auf Russland", sagte der ukrainische Präsident. Die russischen Invasoren hätten sich in seinem Land für Verbrechen schuldig gemacht, die jenen der Nazis gleichen würden.
(APA/Red)