Russland will Anschlag auf TV-Moderator verhindert haben

Mehrere Mitglieder der "neonazistischen Terrorgruppe Nationalsozialismus/Weiße Macht" seien festgenommen worden, teilte der Geheimdienst FSB laut russischen Nachrichtenagenturen am Montag mit. Die Gruppe habe auf Geheiß des "Geheimdienstes der Ukraine" die "Ermordung" Solowjows geplant gehabt.
Russland will Anschlag auf
Solowjow vereitelt haben
Die Festgenommenen hätten "gestanden, den Mord an Solowjow geplant" zu haben, erklärte der FSB. Demnach wollten sie anschließend "ins Ausland fliehen".
Auf einem im Fernsehen verbreiteten Video des FSB waren halb nackte junge Männer zu sehen, die von Sicherheitskräften zu Boden gedrückt und festgenommen werden. Dem FSB zufolge sollen bei den Männern "gefälschte" ukrainische Pässe sowie Pistolen, Drogen und Molotow-Cocktails gefunden worden sein. Auch ein Porträt von Adolf Hitler und ein T-Shirt mit einem Hakenkreuz seien unter den beschlagnahmten Dingen gewesen.
TV-Moderator Solowjow pro "Militäreinsatz" Russlands in Ukraine
Solowjow gehört zu den bekanntesten Gesichtern in den russischen Staatsmedien. Seit den späten 90er Jahren moderiert er politische Talkshows. Für seine Tätigkeit wurde er von der russischen Regierung ausgezeichnet. Den "besonderen Militäreinsatz" Russlands in der Ukraine befürwortet er.
Die Europäische Union betrachtet Solowjow als "Propagandisten" des Kreml und hat Sanktionen gegen den TV-Moderator verhängt. Die italienische Polizei beschlagnahmte zuletzt Villen des Journalisten.
Andeutung von Russlands Präsident Putin
Kreml-Chef Wladimir Putin deutete bei einem vom Fernsehen übertragenen Treffen mit russischen Ermittlern an, dass die USA an der angeblichen Verschwörung zur Ermordung Solowjows beteiligt gewesen seien. "Sie bedienen sich des Terrors", so Putin. "Wir kennen die Namen der Kuratoren westlicher Geheimdienste, vorrangig natürlich der CIA, die mit den Geheimdiensten der Ukraine zusammenarbeiten."
Es sei "offensichtlich" so, dass die westlichen Dienste der Ukraine "Ratschläge" zur Tötung von Journalisten gäben, führte der Kreml-Chef aus. "So viel zu ihrer Haltung zu den Rechten von Journalisten (...) und den Menschenrechten im Allgemeinen."
(APA/Red)