Pjöngjang/Genf. Nach dem letzten Test vom Jänner hatte die UN ihre Sanktionen verschärft. In Moskau sagte ein Vertreter des Außenministeriums, der Test zeige, dass Sanktionen kein Allheilmittel seien. “Man muss eine Lösung für das Atomproblem auf der koreanischen Halbinsel viel breiter angehen unter aktiver Nutzung aller politisch-diplomatischen Mittel.”
Nordkorea soll über Atomsprengköpfe verfügen
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hatte bereits im März verkündet, dass das abgeschottete kommunistische Land die Entwicklung kleinerer Atomsprengköpfe standardisiert habe. Experten sind sich einig, dass Nordkorea über mehrere Atomsprengköpfe verfügt. Bisher wurde die Fähigkeit des Landes, eine Interkontinentalrakete mit einem Atomsprengkopf zu bestücken, allerdings angezweifelt.
Frühere Sanktionen bremsten Nordkorea nicht
Frankreichs Präsident Francois Hollande rief den UN-Sicherheitsrat auf, auf “diese Verletzung seiner Resolutionen” zu reagieren. Der UN-Sicherheitsrat hatte wegen früherer Verstöße bereits harte Sanktionen gegen Nordkorea verhängt.
Der stärkste der bisher durchgeführten Tests
Dem südkoreanischen Verteidigungsministerium zufolge wurde eine Detonationsstärke von rund zehn Kilotonnen gemessen. Dies wäre der stärkste der bisher fünf nordkoreanischen Atomwaffentests. Die bisher heftigste Explosion war im Februar 2013 mit sechs bis neun Kilotonnen registriert worden. Die Atombombe, die 1945 über dem japanischen Hiroshima abgeworfen worden war, hatte eine Sprengkraft von rund 15 Kilotonnen.
Auf dem Gelände Pyunggye-Ri hatte Nordkorea im Jänner eine Wasserstoffbombe getestet. In den folgenden Monaten setzte sich das Land immer wieder mit Raketentests über ein internationales Verbot hinweg. Erstmals hatte Nordkorea 2006 eine Atomwaffe getestet.
(APA)