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Russland vermittelt in Nordkorea-Krise

Russland hat eine Vermittlungsmission in der Krise um das nordkoreanische Atomprogramm aufgenommen. Der russische Vizeaußenminister Losjukow traf am Freitag in Peking ein.

Dort wird er mit der chinesischen Führung sprechen und am Samstag nach Pjöngjang weiterzureisen. Als Sondergesandter von Russlands Präsident Wladmir Putin wird der Asien-Experte Losjukow in Peking zunächst Chinas Vizeaußenminister Yang Wenchang treffen.

Moskau schwebt eine „Paketlösung“ vor, wonach die koreanische Halbinsel frei von Atomwaffen bleiben soll, aber auch ein bilateraler und multilateralen Dialog aufgenommen wird, an dessen Ende Sicherheitsgarantien für Nordkorea stehen müssten. Geplant ist ferner die Wiederaufnahme der humanitären und wirtschaftlichen Hilfsprogramme für Nordkorea. Moskau hält eine Einberufung des Weltsicherheitsrates in der Atomfrage für verfrüht.

Die neue Runde diplomatischer Bemühungen begann nur einen Tag nachdem der US-Gesandte James Kelly Peking verlassen hatte. In Pjöngjang hat derweil eine australische Delegation in Abstimmung mit den USA, Südkorea und Japan Gespräche geführt. Auch ist der Berater von UNO-Generalsekretär Kofi Annan, Maurice Strong, derzeit zu einer Erkundungsreise in Pjöngjang und wird wie die australische Delegation am Samstag in Peking zurückerwartet.
Südkorea hat unterdessen die nordkoreanische Einladung zu Gesprächen über die geplanten grenzüberschreitenden Eisenbahn- und Straßenverbindungen angenommen. Das teilte das Seouler Wiedervereinigungsministerium am Freitag mit. Pjöngjang hatte am Donnerstag erklärt, dass es trotz der internationalen Spannungen wegen seines Atomprogramms an der Fortsetzung des innerkoreanischen Dialogs interessiert sei.

Die Gespräche über die Zusammenführung der Verkehrsverbindungen entlang der schwer befestigten Demarkationslinie sollen vom 22. bis 25. Jänner in der nordkoreanischen Hauptstadt stattfinden. Einen Tag zuvor, am kommenden Dienstag, beginnen in Seoul Gespräche auf Kabinettsebene, in denen Südkorea auch seine Besorgnis über den Atomstreit vorbringen will. Am kommenden Montag sind ferner Gespräche auf Rot-Kreuz-Ebene über Familienzusammenführung geplant.

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