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Russland und die Ukraine legen Gas-Streit bei

Kurz vor Ablauf eines russischen Ultimatums haben Russlands Präsident Wladimir Putin und sein ukrainischer Kollege Viktor Juschtschenko eine Grundsatzeinigung im Streit um die Bezahlung russischer Gaslieferungen erzielt.

Dies gaben die beiden Staatschefs nach einem Treffen am Dienstag in Moskau bekannt.

Der russische Staatskonzern Gazprom hatte von Kiew die Zahlung von knapp einer Milliarde Euro gefordert und mit einem Stopp der Gaslieferungen in das westliche Nachbarland gedroht. Die Regierung in Kiew wollte vor einer Zahlung die Geschäftsbeziehung auf eine neue Basis stellen und bisher tätige Zwischenhändler ausschließen.

“Wir gehen davon aus, dass die Ukraine ihre Schulden in den kommenden Tagen bezahlt. Wir haben uns über die Grundlagen unserer Zusammenarbeit für das Jahr 2008 und die kommenden Jahre geeinigt”, sagte Putin vor Journalisten in der russischen Hauptstadt. “Die Vorschläge unserer ukrainischen Partner sind Gazprom recht”, fügte der Präsident hinzu. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Forderung der ukrainischen Regierungschefin Julia Timoschenko nach einem Ausschalten des Zwischenhändlers RosUkrEnergo erfüllt wurde.

Nach Angaben des des urkrainischen Präsidenten Juschtschenko wird die Ukraine nach der nun erzielten Einigung in diesem Jahr den vergleichsweise niedrigen Preis von 179 Dollar (123,10 Euro) für 1.000 Kubikmeter Gas bezahlen.

Die ukrainische Wirtschaft, die größtenteils aus Schwerindustrie besteht, ist auf Gas angewiesen, das ausschließlich über russisches Territorium importiert wird. Drei Viertel seines Gasbedarfs deckt das Land mit Gas aus Turkmenistan, ein Viertel kommt aus Russland. Gazprom hatte gedroht, den russischen Teil der Lieferungen ab heute, 16 Uhr, zu stoppen. Bei einem ähnlichen Streit im Jahr 2006 hatte Russland die Gaszufuhr gedrosselt, was auch die Gaslieferungen nach Westeuropa beeinträchtigte.

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