Russland-Sanktionen: Folgen für Österreich "nicht abschätzbar"

Was den Handel mit Russland betreffe, sei Österreich zwar nicht mehr so abhängig wie noch vor einigen Jahren, aber es komme auf die Dauer der Strafmaßnahmen an, sagte der ÖVP-Finanzminister am Dienstag vor einem Treffen mit seinen EU-Amtskollegen in Brüssel.
Österreichs Handelsvolumen mit Russland
Das Handelsvolumen mit Russland lag 2016 noch bei über vier Prozent des gesamten österreichischen Handelsvolumens, erklärte der Finanzminister. Mittlerweile sei man bei unter zwei Prozent angelangt, das heiße, die Auswirkungen seien nicht mehr so groß, wie sie noch vor ein paar Jahren gewesen wären. Dennoch sei es "schwer abzuschätzen, weil es darauf ankommt, wie lange die Sanktionen dauern", sagte Brunner.
Momentan, so der Finanzminister, sei man also "vom Handelsvolumen her nicht so betroffen. Wo wir schon betroffen sind, sind die Energiepreise". Hier warte man auf den Vorschlag der EU-Kommission.
Brunner über Folgen für Russlands Wirtschaft
Die Auswirkungen auf die russische Wirtschaft sind nach Ansicht Brunners hingegen klar ersichtlich. "Die bisherigen Sanktionen wirken sehr gut, insbesondere die Isolierung der russischen Zentralbank", sagte der Ressortchef mit Blick auf den stark abgewerteten Rubel. "Die Situation in Russland ist schwierig, das war genau der Sinn der Sanktionen."
Einigung auf Russland-Sanktionen
Die EU-Staaten hatten sich am Montag auf ein viertes Sanktionspaket gegen Russland geeinigt. Details wurden zunächst nicht genannt, Diplomaten zufolge gehören zu den Sanktionen ein Importverbot für Stahl und Eisen, ein Verbot von Investitionen in Ölunternehmen und den Energiesektor sowie ein Exportverbot für Luxusgüter, darunter Autos im Wert von mehr als 50.000 Euro, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete. Das Büro der französischen EU-Ratspräsidentschaft erklärte demnach, der Handelsstatus von Russland als "meistbegünstigte Nation" werde widerrufen.
(APA/Red)