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Russland meldet Kämpfe in Pokrowsk, Myrnorhad und Kupjansk

Kämpfe in strategisch wichtiger Stadt Pokrowsk
Kämpfe in strategisch wichtiger Stadt Pokrowsk ©APA/AFP
Russische Truppen kämpfen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in den ostukrainischen Städten Pokrowsk, Myrnorhad und Kupjansk. In dem strategisch wichtigen Pokrowsk fänden die Kämpfe im Zentrum der Stadt sowie im Industriegebiet im Westen statt, zitierten russische Nachrichtenagenturen das Ministerium am Donnerstag. Bei einem ukrainischen Drohnenangriff wurde unterdessen ein Mann in der russischen Großstadt Wolgograd getötet.

Für die russischen Truppen ist laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine schnelle Eroberung von Pokrowsk weiterhin das Ziel Nummer eins. "In der Stadt selbst befinden sich unseren Daten nach 314 Russen", sagte der Staatschef Journalisten in Kiew. Das sind mehr als zuletzt. Dabei habe es innerhalb von drei Tagen 220 russische Sturmangriffe im Bereich der Bergarbeiterstadt im Donezker Gebiet gegeben. Ende Oktober hatte Selenskyj selbst noch von "bis zu" 200 russischen Soldaten im Stadtgebiet von Pokrowsk gesprochen. 

Um Pokrowsk sei eine große russische Gruppierung zusammengezogen worden. "Für Russland ist es sehr wichtig, alles dafür zu tun, um Pokrowsk real zu erobern", erklärte Selenskyj. Moskau wolle so den USA zeigen, dass sie Erfolge auf dem Schlachtfeld haben und das ostukrainische Industriegebiet Donbass erobern können. Bei den ebenfalls in der Region Donezk gelegenen Städten Siwersk, Kramatorsk und Kostjantyniwka hätten die russischen Truppen trotz ständiger Angriffe aber "keine Erfolge".

Ukraine widerspricht Moskauer Darstellung

Im benachbarten Gebiet Charkiw habe es hingegen Geländegewinne für die ukrainische Seite gegeben. "Kupjansk - wir sind 1.100 bis 1.200 Meter vorgestoßen", sagte Selenskyj. Bei der Stadt Wowtschansk nahe der russischen Grenze verschlechtere sich die Lage, und die Kremltruppen bereiteten weitere Vorstöße vor.

Tote und Verletzte durch Beschuss im Gebiet Cherson

Im südukrainischen Gebiet Cherson wurden mindestens zwei Zivilisten durch russischen Beschuss getötet. Weitere sechs seien verletzt worden, teilte die Staatsanwaltschaft der Region in sozialen Netzwerken mit. Das russische Militär habe dabei Artillerie, Raketenwerfer und Drohnen in der Gebietshauptstadt Cherson und den Dörfern Nowoworonziwka und Biloserka eingesetzt. Beschädigt wurden demnach unter anderem mehrere Wohnhäuser und eine Klinik.

Russland habe in der Nacht erneut die ukrainische Energie- und Verkehrsinfrastruktur angegriffen, heißt es weiter. Mindestens 75 Drohnen habe die Ukraine auf Russland gerichtet, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Davon hätten 49 die Oblast Wolgograd zum Ziel gehabt.

Das ukrainische Militär bestätigte einen Angriff auf die russische Ölraffinerie in Wolgograd. Dabei sei ein Feuer ausgebrochen, teilte der Generalstab auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Zudem seien Militär- und Energieziele in den von Russland besetzten ukrainischen Gebieten angegriffen worden. Dazu zählten eine Drohnenbasis in Donezk und Treibstofflager auf der Krim.

Ein 48-Jähriger kam nach Angaben von Gouverneur Andrej Botscharow bei einem Einschlag in ein Wohnhaus ums Leben. Es gebe Schäden an Privathäusern in mehreren Stadtteilen von Wolgograd. Durch herabgestürzte Drohnentrümmer sei es zudem zu einem Feuer in einem Industriegebiet gekommen.

Acht Verletzte in ukrainischer Region Dnipropetrowsk

In der Ukraine wurden außerdem bei einem massiven russischen Drohnenangriff auf die Industriestadt Kamjanske acht Menschen verletzt, wie der geschäftsführende Gouverneur der südostukrainischen Region Dnipropetrowsk, Wladyslaw Hajwanenko, mitteilte. Dort seien ein Gebäude, Autos, Infrastruktur und ein Transportunternehmen beschädigt worden. Auch andere Orte in dem Gebiet seien angegriffen worden.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen die russische Invasion. Als Teil ihres Abwehrkampfes greift sie auch Ziele in Russland an. Die Zahl der Opfer und das Ausmaß der Schäden in Russland steht aber in keinem Verhältnis zu den vom russischen Militär angerichteten Zerstörungen in der Ukraine.

(APA/Reuters/dpa)

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