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Russland fahndet nach Zug-Terroristen

Nach dem Terroranschlag auf Russlands wichtigste Bahnverbindung zwischen Moskau und St. Petersburg fahnden die Behörden nach den Tätern. Bei der Bluttat am Freitag waren mindestens 26 Menschen ums Leben gekommen, etwa 100 weitere wurden verletzt. In der russischen Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus gab es am Montag unterdessen wieder einen Anschlag auf einen Zug. Verletzt wurde niemand.

Russische Medien berichteten am Montag unter Berufung auf Ermittler, dass als Drahtzieher des tödlichen Anschlags von Freitag ein zu islamistischen Terroristen aus dem Nordkaukasus übergelaufener früherer Soldat gesucht werde. Bei dem Bombenanschlag auf den mit etwa 650 Passagieren voll besetzten Schnellzug “Newski Express” waren mehrere Waggons aus den Gleisen gesprungen. Es war bereits das zweite Attentat auf diesen Luxuszug.

In der russischen Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus explodierte am Montag ein Sprengsatz auf den Gleisen unmittelbar vor einem Fernzug. Bei dem Anschlag wurde niemand verletzt. Vor allem tschetschenische Untergrundkämpfer und ihnen nahestehende Extremisten aus der Konfliktregion Nordkaukasus hatten in der Vergangenheit häufig Anschläge auf zivile Ziele in Russland verübt. Russische Behörden werfen ihnen, die Lage im Land destabilisieren zu wollen.

Innenminister Nurgalijew sprach im Zusammenhang mit dem “Newski Express” von einer Gruppe von Tätern. Als Hauptverdächtiger wird der frühere Soldat Pawel Kossolapow gesucht, wie die Zeitung “Kommersant” (Montag) berichtete. Er soll auf den “Newski Express” schon im August 2007 einen Anschlag verübt haben. Damals waren zwei Tschetschenen verhaftet worden. Kossolapow gilt als Gefolgsmann des 2006 getöteten Top-Terroristen Schamil Bassajew. Er sei vermutlich auch für die Anschläge auf die Moskauer Metro 2004 verantwortlich, hieß es.

Der russische Zivilschutz gab die Zahl der Vermissten drei Tage nach dem Anschlag am Montag mit nur noch vier an, nachdem am Sonntag die Rede von 26 Passagieren gewesen war. Die Todeszahl stieg am Montag auf 26, nachdem eine Frau im Krankenhaus an ihren Verletzungen starb.

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