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Russland-Experte erwartet baldige Donbass-Eroberung

Russland-Experte Stefan Meister rechnet mit einer russischen Eroberung des Donbass in einigen Wochen.
Russland-Experte Stefan Meister rechnet mit einer russischen Eroberung des Donbass in einigen Wochen. ©FADEL SENNA / AFP (Symbolbild)
Stefan Meister, der Russland-Experte bei der Deutschen Gesellschaft für Auswertige Politik (DGAP), geht davon aus, dass Russland den gesamten Donbass in einigen Wochen oder in einem Monat erobern wird.

Weitere Teile der Ukraine könne Russland derzeit nicht angreifen, dazu habe es keine Ressourcen mehr, sagte er in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit den "Salzburger Nachrichten".

Experte erwartet in den nächsten Wochen Donbass-Eroberung

Putin werde aber nicht aufgeben: "Er möchte die gesamte Ukraine zu einem späteren Zeitpunkt erobern", so Meister. Dass Putin Kompromisse eingeht, dürfe man nicht erwarten. Der Westen müsse zur Abschreckung auf Aufrüstung setzen: "Je weniger wir in unsere Sicherheit investieren, desto teurer wird es in der Zukunft."

Weitere Verschärfungen der Sanktionen lehnt Meister ab

Eine weitere Verschärfung der Sanktionen gegen Russland lehnt Meister ab. Man habe den Höhepunkt der Sanktionen erreicht: "Die Kosten für uns werden zu hoch, wenn wir noch weiter gehen." Stattdessen müsse man sich dauerhaft von der russischen Energie abkoppeln.

Experte sieht keine Entspannung des Konflikts in der Ukraine

Eine Entspannung des Konflikts ist laut Meister nicht in Sicht: "Wir werden dauerhaft mit einem aggressiven Russland umgehen müssen." Putin sei, wenn er die Möglichkeit sehe, auch bereit, das Baltikum anzugreifen.

Medwedew: Russland wird jetzt wieder ernst genommen

Der frühere russische Präsident und heutige Vizechefs des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, sieht inzwischen die internationale Bedeutung seines Landes durch den Ukraine-Krieg gestärkt. Die "militärische Spezialoperation" in der Ukraine habe eine Aufgabe bereits erfüllt, schrieb Medwedew am Samstag im Nachrichtendienst Telegram.

Russischer Vizechef: "Mit Russland wird nun ernsthaft gerechnet"

"Mit Russland wird nun ernsthaft gerechnet. Wie mit der Sowjetunion. Und in mancher Hinsicht sogar noch ernsthafter, dem Sanktionspaket nach zu urteilen." Vor einiger Zeit sei dies noch anders gewesen, so Medwedew weiter. Da sei Russland zwar Teilnehmer der G8-Treffen der größten Industriestaaten der Welt gewesen, aber nicht zu bestimmten Treffen der übrigen sieben Teilnehmer eingeladen worden, "wenn wirtschaftliche und verteidigungspolitische Fragen der westlichen Länder erörtert wurden".

Westliche Staaten verurteilen russischen Angriff heftig

Vor allem westliche Staaten verurteilen den Angriff Russlands gegen die Ukraine seit Wochen heftig, gegen Moskau wurden zahlreiche Sanktionen verhängt. Einige Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten haben ihre Teilnahme an einem Gipfel im November infrage gestellt, sollte Russlands Präsident Wladimir Putin persönlich dorthin kommen.

(APA/Red)

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