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Russland dreht Lettland Gas-Hahn zu

Lettland will ab Jänner 2023 laut eigenen Angaben auf den Import von russischem Gas verzichten.
Lettland will ab Jänner 2023 laut eigenen Angaben auf den Import von russischem Gas verzichten. ©REUTERS/Dado Ruvic/Illustration (Symbolbild)
Gazprom hat eigenen Angaben zufolge Lettland den Gas-Hahn abgedreht. Die Lieferungen seien eingestellt worden, weil gegen die Bedingungen der Gas-Entnahme verstoßen worden sei, so Russlands größter Anbieter.

Details zu den Verstößen nannte der Staatskonzern nicht.

Lettischer Versorger: Beziehen Gas aus Russland - aber nicht von Gazprom

Der lettische Versorger Latvijas Gaze hatte am Freitag erklärt, er beziehe zwar Gas aus Russland, aber nicht von Gazprom. "Wir beziehen es von einem anderen Anbieter", hatte das Unternehmen mitgeteilt. Der Name des Anbieters sei ein Geschäftsgeheimnis. Der Vize-Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Edijs Saicans sagte am Samstag, die Maßnahme dürfte keine größeren Folgen für sein Land haben.

Lettland kündigte an, bis Ende 2022 Gas aus Russland zu beziehen

Russland hatte im März gefordert, europäische Gazprom-Kunden müssten ihre Rechnungen in Rubel statt wie zuvor in Euro oder Dollar bezahlen. Der Schritt gilt als Maßnahme zur Stützung der russischen Währung nach den Wirtschaftssanktionen gegen Russland infolge von dessen Angriff auf die Ukraine. Die EU-Kommission hatte ein Eingehen auf die russische Forderung als Bruch der Sanktionen bezeichnet. Latvijas Gaze hat wie einige andere Gazprom-Abnehmer erklärt, russisches Gas unverändert in Euro zu bezahlen. Lettland hatte zudem angekündigt, nur noch bis Jahresende Gas aus Russland zu beziehen. Lettlands Nachbar Litauen verzichtet bereits auf russisches Gas.

Russland drehte mehreren Ländern Gas-Hahn zu

Russland hat im Zusammenhang mit dem Währungsstreit mehreren Ländern den Gas-Hahn zugedreht. Finnland, Dänemark, Polen, Bulgarien und die Niederlande werden nicht mehr versorgt. Zudem hat Gazprom Lieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 nach Deutschland zurückgefahren, davon ist auch Österreich betroffen. Zur Begründung gibt Gazprom hier technische Ursachen an. Die deutsche Regierung hat dies als Vorwand für eine politisch motivierte Entscheidung bezeichnet.

(APA/Red)

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