Russland bezieht neue Stellungen in Georgien
Russische Truppen haben sich am Donnerstag in größerem Umfang aus Zentral-Georgien zurückgezogen und der russische Generalstabschef erklärte, der russische Abzug werde wie angekündigt bis zum Freitagabend so weit fortgeschritten sein, dass die Einheiten “in den Zonen russischer Friedensschützer sein werden”. Im Gegenzug wurden aber neue Stellungen vor der georgischen Hafenstadt Poti bezogen. Schützenpanzer und Truppentransporter blockierten zudem eine Brücke, die die einzige Landverbindung Potis zum Hauptland ist.
Poti ist 150 Kilometer von Südossetien entfernt und damit weit von der Russland im Waffenstillstandsabkommen zugestandenen Pufferzone. Russlands Außenminister Lawrow hatte erklärt, lediglich 500 russische Soldaten würden in der Pufferzone bleiben. Die abziehenden Truppen würden nach Russland oder Südossetien verlegt.
Saakaschwili erklärte am Donnerstag, es gebe wenig, was sein Land gegen Russland tun könne – außer “passiven Widerstand” zu leisten. Die Georgier würden sich in den besetzten Gebieten nicht gewaltsam gegen die Besatzung wehren und somit den Russen keinen Vorwand für Vergeltungsmaßnahmen geben. Wohl aber werde es friedliche Proteste und “passiven Widerstand” seines Volkes geben, sagte Saakaschwili.
Moskau kündigte am Donnerstag an, seine militärischen Kontakte zur NATO einzufrieren. Der russische NATO-Botschafter wurde zu Beratungen nach Moskau gerufen. Die NATO hatte am Vortag ihrerseits die Zusammenarbeit mit Russland auf Eis gelegt und die Wiederaufnahme vom Abzug der russischen Truppen aus Georgien abhängig gemacht.