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Russisches Patrouillenschiff verletzt Seegrenze Estlands – NATO-Raum betroffen

Russisches Patrouillenboot verletzt Seegrenze – Estland protestiert
Russisches Patrouillenboot verletzt Seegrenze – Estland protestiert ©(Symbolbild) APA/AFP
Ein russisches Grenzschutzboot ist am Sonntagmorgen in estnische Hoheitsgewässer eingedrungen. Der Vorfall nahe der Ostsee-Insel Vaindloo wird von Estland scharf kritisiert und als schwerwiegende Grenzverletzung gewertet.
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Die estnische Armee hat eine Verletzung ihrer Seegrenze durch ein russisches Schiff gemeldet. Wie aus Tallinn verlautbart wurde, sei ein Patrouillenboot der Swjetljak-Klasse am Sonntagmorgen unerlaubt in estnische Gewässer nahe der Insel Vaindloo eingedrungen. Das Schiff habe sich dort rund 35 Minuten lang aufgehalten – bis zu einem halben Kilometer tief im Hoheitsgebiet Estlands.

Der Vorfall ereignete sich in der Ostsee – in unmittelbarer Nähe zur NATO-Grenze. Estland ist seit 2004 Mitglied des Verteidigungsbündnisses und gehört zur Europäischen Union.

Estlands Außenministerium bestellt russischen Diplomaten ein

Das estnische Außenministerium reagierte umgehend auf die Grenzverletzung. In Tallinn wurde der Geschäftsträger der russischen Botschaft einbestellt, um eine offizielle diplomatische Protestnote entgegenzunehmen. Außenminister Margus Tsahkna nannte den Zwischenfall einen „schwerwiegenden und inakzeptablen Vorfall“.

Die Regierung in Tallinn betont, dass ausländische Kriegsschiffe oder zu nicht-kommerziellen Zwecken eingesetzte staatliche Schiffe das estnische Küstenmeer nur dann durchfahren dürfen, wenn sie dies 48 Stunden zuvor beim Außenministerium angekündigt haben. Diese Benachrichtigung sei im aktuellen Fall unterblieben.

Politisch brisante Lage in NATO-Region

Der Vorfall reiht sich in eine Serie russischer Provokationen ein, die vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in den baltischen Staaten mit besonderer Sensibilität beobachtet werden. Die Region gilt sicherheitspolitisch als besonders verwundbar. Beobachter sehen in der Grenzverletzung ein Signal Moskaus – möglicherweise zur Einschüchterung oder als Test der Reaktionsfähigkeit der NATO.

(VOL.AT)

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