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Russischer Einmarsch in die Ukraine: Eine Chronologie

Chronologie: Der russische Einmarsch in die Ukraine Tag für Tag.
Chronologie: Der russische Einmarsch in die Ukraine Tag für Tag. ©APA/AFP/MANDEL NGAN
Lange wurde in verschiedenen Gesprächsformaten versucht, Moskau von einer Invasion in die Ukraine abzuhalten. Mit dem Einmarsch in sein Nachbarland hat Russland nun Fakten geschaffen. Eine Chronologie der letzten Tage vor der Invasion.

Seit Jahren haben in der Ostukraine vom Kreml unterstützte Separatisten gegen ukrainische Regierungstruppen gekämpft.

Russland marschiert in der Ukraine ein: Chronologie

15. Februar: Der deutsche Olaf Scholz droht während seines Treffens mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau erneut mit weitreichenden Konsequenzen bei einem militärischen Vorgehen gegen die Ukraine. Das russische Parlament (Staatsduma) fordert Putin unterdessen auf, die ukrainischen Separatistengebiete als eigenständige sogenannte Volksrepubliken anzuerkennen.

16. Februar: Die NATO-Verteidigungsminister billigen Vorbereitungen für eine Entsendung weiterer Kampftruppen ins östliche Bündnisgebiet. Neben den bisherigen Verbänden in Estland, Litauen, Lettland und Polen könnten sie etwa in Ost- und Südosteuropa stationiert werden.

17. Februar: US-Präsident Joe Biden warnt vor einer russischen Invasion "in den nächsten paar Tagen", die Gefahr sei "sehr hoch". Moskau hat nach westlichen Angaben etwa 150 000 Soldaten an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen.

18. Februar: Die moskautreuen Separatisten in der Ostukraine fordern Zivilisten zur Flucht in das Nachbarland Russland auf.

19. Februar: Einige Staaten rufen ihre Bürger auf, die Ukraine zu verlassen. Moskau testet atomwaffenfähige Raketen.

20. Februar: Mit Appellen und Sanktionsdrohungen warnen westliche Spitzenpolitiker auf der Münchner Sicherheitskonferenz den Kreml scharf vor einem Angriff.

21. Februar: Putin erkennt die selbst ernannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk als unabhängige Staaten an, tags darauf stimmt auch die Staatsduma zu. Russische Soldaten sollen in die ostukrainischen Separatistengebiete entsandt werden. Der Westen wirft Putin vor, gegen Völkerrecht zu verstoßen.

22. Februar: USA, EU und Verbündete verhängen Strafmaßnahmen gegen Russland. So legt Berlin die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 für unbestimmte Zeit auf Eis. Die Sanktionen zielen etwa auf Banken, Geschäftsleute und Entscheidungsträger, die die Politik Putins mittragen. Der Präsident selbst steht nicht auf der Liste.

23. Februar: Die Ukraine rüstet sich für einen Krieg: Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt eine Teilmobilmachung von Reservisten an, ein Ausnahmezustand für 30 Tage wird verhängt. Die Separatistenführer in der Ostukraine bitten den Kreml um militärische Hilfe. Die USA verhängen Sanktionen gegen die Nord-Stream-2-Betreibergesellschaft.

Krieg in der Ukraine beginnt am 24. Februar 2022

24. Februar: Der großangelegte Krieg beginnt: Putin lässt die Ukraine aus mehreren Richtungen angreifen. Panzer stoßen in die ehemalige Sowjetrepublik vor, es gibt Luftangriffe im ganzen Land. Selenskyj ruft den Kriegszustand aus und ordnet die allgemeine Mobilmachung an. Die NATO aktiviert Verteidigungspläne für Osteuropa, schließt aber eine militärische Unterstützung der Ukraine weiter aus. USA und EU verhängen umfangreiche Sanktionen - etwa gegen russische Banken, die Luftverkehrsbranche sowie den Energie- und Technologiesektor.

25. Februar: Die russische Armee dringt bis Kiew vor. Nach Schätzung der Vereinten Nationen sind 100.000 Menschen auf der Flucht. Moskau begrüßt Selenskyjs Angebot von Verhandlungen über einen neutralen Status der Ukraine. Russlands Außenminister Sergej Lawrow spricht der gewählten Regierung in Kiew die demokratische Legitimation ab. Eine gegen Russland gerichtete Resolution scheitert im UN-Sicherheitsrat. Moskau legt wie erwartet ein Veto ein, China enthält sich.

26. Februar: Der Kampf um Kiew und andere Städte ist in vollem Gang. Nach UN-Angaben sind mehrere Hunderttausend Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht. Etwa 100.000 Ukrainer haben bereits Polen erreicht. Nach Angaben des Kreml lehnt Kiew Friedensverhandlungen ab, von dort gibt es dafür zunächst keine Bestätigung.

(APA/Red)

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