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Russische Luftangriffe: 7 Mio. Haushalte in Ukraine ohne Strom

Ukraine-Krieg: Mehr als sieben Millionen Haushalte ohne Strom.
Ukraine-Krieg: Mehr als sieben Millionen Haushalte ohne Strom. ©APA/AFP/SERGEI SUPINSKY
Nach russischen Luftangriffen am Dienstag sind in der Ukraine nach Angaben der Regierung mehr als sieben Millionen Haushalte ohne Strom.

15 Standorte der Energie-Infrastruktur im Land seien beschädigt worden, erklärte der stellvertretende Leiter des Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, am Dienstagabend in Online-Netzwerken. Zuvor hatte Russland nach Angaben Kiews mehrere ukrainische Städte mit rund hundert Raketen angegriffen. Tymoschenko bezeichnete die Lage als "kritisch".

Raketenangriffe auf die Ukraine

In Kiew wurden Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge bei einem Raketenangriff zwei Wohngebäude in der Hauptstadt getroffen. Demnach fanden Rettungskräfte einen Toten. Klitschko erklärte zudem am Nachmittag, mindestens die Hälfte der Bewohner der Hauptstadt sei ohne Strom.

Auch andere ukrainische Städte waren von Angriffen betroffen. "Es gibt Explosionen in Lwiw", erklärte der Bürgermeister der westukrainischen Stadt. Der Bürgermeister von Charkiw im Nordosten des Landes sprach von einem "Raketenangriff" auf die Stadt. Beide Bürgermeister meldeten Stromausfälle in ihren Städten.

Russische Streitkräfte greifen Energie-Infrastruktur an

Zuletzt hatten die russischen Streitkräfte wiederholt die Energie-Infrastruktur der Ukraine angegriffen. Die erneuten Angriffe am Dienstag seien offenbar eine Reaktion auf die Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beim G20-Gipfel, erklärte Präsidentenberater Andrij Jermak. In der Rede hatte Selenskyj die Staats- und Regierungschefs der G20-Länder aufgefordert, Moskau zur Beendigung seines Angriffskrieges zu drängen.

Massiver Stromausfall in der Republik Moldau

Ein massiver Stromausausfall hat am frühen Dienstagabend weite Teile der Republik Moldau erfasst. Nach Angaben von Vizepremierminister Andrei Spinu sind Hunderttausende Einwohner aus mindestens zehn Oblasten des Landes, einschließlich der Hauptstadt Chisinau, von dem Blackout betroffen. Ursache dafür sollen russische Luftangriffe in der benachbarten Ukraine sein. Spinu sprach von einem "flächendeckenden Blackout".

Ersten Angaben zufolge ist das Stromnetz in Moldau zwar unversehrt, es wurde aber infolge von Störfällen in der Ukraine abgeschaltet. Der Netzbetreiber Moldoelectrica teilte mit, dass "sämtliche Stromlieferungen aus Rumänien zurzeit komplett ausgefallen" seien. Das Land bezieht seit wenigen Wochen zwischen 80 bis 90 Prozent seines Strombedarfs aus dem Nachbarland, nachdem die prorussischen Behörden in der abtrünnigen Region Transnistrien im Oktober die Stromlieferungen des Kraftwerks Ciugurdan an Moldau auf 23 Prozent gedrosselt hatten.

Raketenschläge: Selenskyj bekräftigt Durchhaltewillen

Nach den massiven russischen Raketenangriffen auf die Energieinfrastruktur der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj den Durchhaltewillen seines Landes bekräftigt. Der Feind werde sein Ziel nicht erreichen, sagte der 44-Jährige in einer Videobotschaft am Dienstag. Alles werde repariert und die Stromversorgung wieder hergestellt, sicherte der Staatschef zu. Gleichzeitig lobte er mit geballter Faust die Ukrainer: "Ihr seid Prachtkerle!"

Nach Kiewer Militärangaben umfasste der russische Angriff vom Dienstag etwa 100 Raketen und Marschflugkörper. Russland ist Ende Februar in die Ukraine einmarschiert. Nach militärischen Rückschlägen und dem Rückzug aus gut der Hälfte der eroberten Gebiete setzt Moskau verstärkt auf Schläge zur Ausschaltung der Stromversorgung. Kiew will daher vom Westen Unterstützung bei der Raketen- und Drohnenabwehr.

(APA/Red)

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