RUS: "Quoten-Aussagen haltlos"
Die Aussagen sind so haltlos und absurd, dass wir ihnen keine Bedeutung beimessen, sagte die stellvertretende Leiterin der Agentur, Natella Schengelia, bei einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz in der russischen Botschaft in Wien.
Schengelia zeigte sich jedoch erfreut darüber, dass Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) zu klaren Worten griff. Er bezeichnete die Äußerungen als unerfreulich und äußerst unglücklich. Vor allem dieser Aussage ist es zu verdanken, dass sich Russland nicht beleidigt fühlt, wie Schengelia versicherte. Wir brauchen eigentlich keine Entschuldigung. Aber diese Reaktion des offiziellen Österreich war uns schon sehr wichtig.
Eine Entschuldigung für diese Diskussion kam auch am Ende der Pressekonferenz. Thomas Reisenzahn, Generalsekretär der österreichischen Hoteliervereinigung, meldete sich zu Wort. Der gebürtige Kitzbühler bat im Namen der heimischen Hoteliers höflich um Entschuldigung, die Schengelia annahm.
In den vergangenen fünf Jahren habe sich die Zahl der russischen Gäste in Österreich von 51.000 auf 109.000 mehr als verdoppelt. Laut österreichischer Tourismusbank gibt jeder russische Tourist im Schnitt 255 Euro pro Tag aus. Alleine deshalb ist die russische Tourismus-Expertin vom Kitzbühler Wunsch nach weniger russischen Gästen verwundert: Diese Ausgrenzungsaussagen widersprechen jeder Wirtschaftslogik.
Auf die Frage der APA, ob sie schon einmal in Kitzbühel gewesen sei, verneinte die Russin: Ich fahre nicht Ski und bin jetzt auch leider nicht zum Urlauben in Österreich. Privat bevorzuge sie Österreich im Sommer: Am liebsten gehe in Kärnten wandern. Woher die Kitzbüheler Abneigung gegen russische Gäste komme, könne sie sich nicht erklären.