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Rund 30 Tote bei Selbstmordanschlag in Sri Lanka

©EPA
Eine Selbstmordattentäterin sprengte sich am Montag inmitten einer Gruppe Soldaten in die Luft. Die Soldaten durchsuchten Menschen, die aus der Kriegszone im Norden des Landes flüchteten.

Unter den Toten seien neben 20 Soldaten auch acht Zivilpersonen, sagte ein Militärsprecher. Mehr als 60 Menschen seien verletzt worden. Es war der erste größere Selbstmordanschlag in Sri Lanka seit mehr als einem Monat. Die Vereinten Nationen verurteilten den Anschlag.

Die Streitkräfte meldeten in den vergangenen Monaten eine Serie von Siegen über die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE). Die LTTE ist nach Angaben der Armee inzwischen auf einem nur noch 150 Quadratkilometer großen Landstrich an der Nordostküste Sri Lankas von Soldaten eingekesselt. Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen schätzen, dass in dem Gebiet in der Region Mullaitivu über 200.000 Zivilisten festsitzen. Mehr als 10.000 Menschen sollen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in den vergangenen Tagen aus dem Kampfgebiet in von der Armee kontrollierte Gebiete geflüchtet sein.

Die Streitkräfte beschuldigen die Rebellen, Dorfbewohner als menschliche Schutzschilde zu benutzen. Sie riefen die Bevölkerung auf, in Gebiete zu flüchten, die von der Regierung kontrolliert werden. Die Rebellen werfen den Regierungstruppen vor, die Kampfzone wahllos zu beschießen und so zivile Opfer zu verursachen.

Am Montag brachten sich nach Militärangaben mehr als 800 Zivilpersonen über die Frontlinien in Sicherheit und wurden von Soldaten durchsucht, bevor sie in Lager weiter im Süden geschickt wurden. Die Attentäterin habe ihren Sprengsatz während ihrer Durchsuchung gezündet, hieß es. Beobachter vermuten, dass die vor der Niederlage stehenden Rebellen im Kampf gegen die Regierungstruppen nun verstärkt auf eine Guerillataktik wie etwa Selbstmordanschläge zurückgreifen.

Die tamilischen Rebellen kämpfen seit 25 Jahren für einen eigenen Staat der Tamilen im Norden der Insel Ceylon und hatten dort in den vergangenen Jahren de facto die Kontrolle übernommen. Der Bürgerkrieg hat bereits mehr als 70.000 Menschen das Leben gekostet.

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