Die Wassermengen waren größer als die, mit denen der verheerende Hurrikan Katrina 2005 die US-Südstaatenmetropole New Orleans unter Wasser setzte, sagte ein Militärsprecher. In den Straßen der Millionenstadt stieg das Wasser so schnell, dass tausende Menschen sich nur noch auf die Dächer retten konnten.
Retter waren am Sonntag mit Hubschraubern und Gummibooten im Dauereinsatz, um die völlig erschöpften Menschen in Sicherheit zu bringen. Soldaten und Freiwillige retteten mehr als 5.000 von Dächern und aus Baumkronen, wo sie teilweise mehr als zwölf Stunden ausgeharrt hatten.
Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo besuchte einige der schwer betroffenen Stadtteile und rief den Notstand aus. Damit können zusätzliche Gelder für die Rettungsmaßnahmen angefordert werden.
Besonders betroffen war die Provinz Rizal östlich von Manila. Allein dort ertranken nach Angaben von Gouverneur Casimiro Ynares 56 Menschen. In der Stadt Tanay wurden 30 Leichen geborgen. Die Ortschaft Cainta stand vollständig unter Wasser. Viele Menschen wurden von Wassermassen fortgerissen, die kleine Bäche in reißende Ströme verwandelt hatten.
In Manilas Vorort Marikina ertranken mindestens elf Menschen. 30 weitere Todesopfer wurden aus verschiedenen Provinzen gemeldet. Sie waren ertrunken, von Bäumen oder einstürzenden Hauswänden erschlagen worden, durch Stromschläge oder bei Erdrutschen ums Leben gekommen.
Insgesamt waren fast 300.000 Menschen betroffen, teilte die Behörde für Katastrophenschutz mit. Mehr als 47.000 Menschen kamen in Notunterkünfte. Die Philippinen baten die internationale Gemeinschaft um Hilfe.