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Rumsfeld: Folterbilder nicht veröffentlichen

Die neuen Folterbilder aus dem Irak werden nach Angaben des amerikanischen Verteidigungsminister Donald Rumsfeld nicht veröffentlicht.

US-Fernsehsender strahlten Bilder von Rumsfelds Stellungnahme aus.

„Ich hätte nichts dagegen, die Bilder alle zu veröffentlichen, damit wir das hinter uns bringen”, sagte Rumsfeld. Es gebe jedoch Einwände, weil die Privatsphäre der darauf zu sehenden Gefangenen verletzt werde. Das Pentagon wolle keine Bilder veröffentlichen, auf denen Gefangene gedemütigt werden. Außerdem seien unter den mehr als 1000 Bildern in Pentagon-Besitz solche, auf denen keine Gefangenen zu sehen seien. Damit werde die Privatsphäre der zu sehenden US-Soldaten verletzt. Rumsfeld geht nach eigenen Angaben davon aus, dass weitere Bilder existieren.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat unterdessen der US-Regierung einen neuen Bericht übergeben, in dem es die Behandlung von Gefangenen im US-Militärlager Guantanamo auf Kuba kritisch beleuchtet. Das US-Außenministerium habe dem stellvertretenden US-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz am Dienstag den Bericht weitergeleitet, sagte ein ranghoher Pentagon-Mitarbeiter am Donnerstag beim Besuch von Verteidigungsminister Rumsfeld in der irakischen Hauptstadt. Der Bericht sei noch nicht in Einzelheiten ausgewertet worden. Rumsfeld sagte, es werde immer unterschiedliche Auffassungen darüber geben, ob die Gefangenen in Guantanomo nach den Standards der Genfer Konvention behandelt würden, denn als diese verabschiedet worden sei, „sind sie noch nicht so sehr in die Details gegangen”.

Nach den Worten des französischen Außenministers Michel Barnier gerät die Lage im Irak zunehmend außer Kontrolle. Die jüngsten Vorkommnisse würden den Eindruck einer „vollkommenen Orientierungslosigkeit” verstärken, sagte Barnier am Donnerstag in einem Interview der Pariser Zeitung „Le Monde”. Barnier wird am Freitag zu Gesprächen mit Vertretern der US-Regierung in Washington erwartet. Er forderte die USA auf, die volle Souveränität an die Iraker zu übertragen.

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