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Rumänien trägt EM-Out mit Fassung

Rumänien hat in Bern den angestrebten Sieg gegen die Niederlande und somit auch den überraschenden Aufstieg ins EM-Viertelfinale verpasst.

“Unser großes Abenteuer ist zu Ende, aber wir haben eine gute EM gespielt. Das Leben geht weiter”, erklärte Teamchef Victor Piturca, der nach dem 0:2 gegen das B-Team der Oranjes gestand: “Wir haben gegen eine bessere und frischere Mannschaft verloren.”

Nach den überraschenden Unentschieden zum Auftakt gegen die WM-Finalisten Frankreich (0:0) und Italien (1:1) war der Traum der Rumänen bis zum letzten Match am Leben gewesen. “Gegen den Weltmeister und den Vizeweltmeister nicht zu verlieren, ist eine Leistung. Schade, dass wir unsere Ausgangsposition nicht nutzen konnten. Die Konzentration hat etwas nachgelassen, vielleicht war es die Müdigkeit. Wir waren nicht mehr so gut wie in den ersten beiden Spielen”, analysierte Piturca.

Auch die Nachricht aus Zürich von der italienischen Führung im Parallelspiel gegen Frankreich habe seiner Truppe nicht gut getan. “Das hat den ohnehin schon extremen Druck auf die Mannschaft noch weiter erhöht. Vielleicht hatte auch das einen Einfluss.”

Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatten die Rumänen so gut wie sicher gewusst, dass sie für das zweite EM-Viertelfinale der Geschichte nach 2000 einen vollen Erfolg brauchen würden. Kein Wunder, dass sich Piturca nach Schlusspfiff rechtfertigen musste, warum er auch noch beim Stand von 0:1 mit sieben Akteuren verteidigen ließ. “Wir haben genug Risiko genommen. Gegen ein Team wie die Niederlande kann man nicht einfach drauflos spielen. Man darf gegen sie das erste Tor nicht zulassen, sonst wird es schwierig. Das haben auch Italien und Frankreich gemerkt”, wehrte sich Piturca.

Unterm Strich blieb der verschossene Elfmeter von Superstar Adrian Mutu gegen Italiens Goalie Gianluigi Buffon als entscheidendes Versäumnis. “Hätten wir den Elfmeter gegen Italien verwertet, dann wären wir jetzt im Viertelfinale. Aber die Erfahrung, die wir hier gewonnen haben, ist sehr wichtig.” Erfahrung, die die Piturca-Truppe auch in der anstehenden WM-Qualifikation u.a. gegen Frankreich und Österreich ausspielen möchte.

Auch Rumäniens Kapitän Cristian Chivu ist sich sicher, dass seine Truppe bei der EURO 2008 “viel an Erfahrungen gewonnen hat”. Insgesamt habe eben das entscheidende Etwas gefehlt. “Wir sind maßlos enttäuscht. Wir haben unser Bestes gegeben, aber wir waren eben nicht gut genug. Im ersten großen Turnier nach acht Jahren waren es viele Spieler nicht gewohnt, auf diesem Level zu spielen – vor allem in dieser Gruppe”, meinte Chivu, der mit seinen Kollegen aber die erwartet harte Nuss in der “Todesgruppe C” war und erhobenen Hauptes in den Sommerurlaub abtreten darf.

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